Maja Lunde und die Absteigerin
Ein Jugendroman der Bestsellerautorin
Amelies Leben ist traumhaft: Sie wohnt in einer schicken Villa in einem Reichenviertel Oslos, kann mit ihren Freundinnen shoppen ohne finanzielle Einschränkungen und besucht eine angesehene Tanz-Schule. Doch dann ist es mit dem tollen Leben auf einmal vorbei, weil ihr Vater pleite ist.
Wie es ist, wenn solch ein Leben plötzlich aus den Fugen gerät, beschreibt die norwegische Autorin Maja Lunde in ihrem Jugendbuch „Battle“. Während Lunde in ihrer Heimat schon lange als Jugendbuchautorin bekannt anerkannt ist, machte sie sich hierzulande vor allem einen Namen mit ihrem Bestseller „Die Geschichte der Bienen“. „Battle“ist ihr erstes Jugendbuch, das nun ins Deutsche übersetzt wurde.
Flüssig und mit Gespür für das Innenleben ihrer Ich-Erzählerin Amelie beschreibt Lunde darin, wie diese den Zusammenbruch ihres bisherigen Lebens vor ihrer alten Clique zu verbergen sucht, welche große Scham sie empfindet und wie sie sich immer mehr in Lügen verstrickt. Bisweilen ist das ein wenig schematisch und klischeehaft: Während für die alten Freunde nur Geld und Partys zählen, findet Amelie echte Freunde – und auch die Liebe – in dem Problemviertel, in das sie nun ziehen muss. Aber Lunde erzählt auch sehr glaubwürdig von der Selbstfindung des Mädchens. Als Metapher verwendet sie dafür das Tanzen. Zusammen mit Mikael, dem Sohn iranischer Einwanderer und meisterhaften Breakdancer, gelingt es ihr, sich im Tanz auszudrücken. Und nun kann sie auch zu ihrem sozialen Abstieg stehen.