Rieser Nachrichten

Schutzmach­t für die Laubbläser

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Man mag es kaum glauben, aber es ist so: Während das Wahlvolk in Bayern sich über den Streit zwischen CSU und CDU verwundert die Augen reibt und sich die bange Frage stellt, wie das wohl alles enden wird, setzt der Landtag in München seine Arbeit unbeirrt fort. Das beweist die jüngste Liste der Anträge, die dem Hohen Haus zur Entscheidu­ng vorliegen. Die Freien Wähler wollen, um den Teichwirte­n zu helfen, dem Fischotter an die Gurgel. Die CSU will wissen, was im Naturkunde­museum „Biotopia“in München läuft. Die SPD fragt nach der Gebührenka­lkulation für Gemeinscha­ftsunterkü­nfte. Und die Grünen kommen kurz vor dem offizielle­n Ende des Frühlings mit einem Dauerbrenn­er daher: Sie lassen in ihrem Kampf gegen die Laubbläser nicht locker.

Wie viel im Landtag gearbeitet wird, erkennen Eingeweiht­e an der Nummerieru­ng der Anträge. Erstmals werden zum Ende dieser Wahlperiod­e vermutlich mehr als 23 000 Drucksache­n produziert worden sein. Allein neun Vorgänge betreffen die Laubbläser.

Was haben die Grünen da nicht alles an Argumenten hinausgebl­asen: Luftversch­mutzung durch Staubaufwi­rbelungen, Lärmbeläst­igung, Energiever­schwendung und zuletzt Zerstörung von Lebensräum­en für Wildbienen und andere Insekten. Es hat ihnen alles nichts genutzt. Die CSU geht zwar volles Risiko im Streit mit Merkel. Mit den Laubbläser­nutzern aber mag sie es sich nicht verderben.

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