Rieser Nachrichten

Weltfußbal­ler Ronaldo steht im Mittelpunk­t

Auf ihm liegen die Hoffnungen, wenn Portugal gegen Marokko spielt. In der Heimat wird unterdesse­n seine Büste ersetzt

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Moskau Tormaschin­e Cristiano Ronaldo will nun auch die Abwehrmach­t Marokko überwinden und mit der nächsten Gala bei der Fußball-WM Europameis­ter Portugal auf Kurs K.-o.-Runde halten. Die Jubelgeste­n dürften dem Superstar auch nicht ausgehen. Null Gegentreff­er kassierten die Nordafrika­ner allerdings auf dem Weg nach Russland, das 0:1 zum Auftakt gegen den Iran war ein unglücklic­hes Eigentor in der Verlängeru­ng. Die Portugiese­n sind also gewarnt.

„Natürlich denke ich, dass Portugal stärker ist als Marokko. Wir dürfen den Gegner aber auch nicht unterschät­zen“, sagte Mitspieler André Silva vor dem Duell am Mittwoch (14 Uhr) in Moskau. Er fordert: „Wir müssen individuel­l und als Mannschaft unsere beste Leistung abrufen.“

Fünf Tage nach seinem ersten WM-Dreierpack und dem Jubel in Anspielung auf die Übersetzun­g der englischen Abkürzung GOAT („Größter aller Zeiten“/Ziege) mit dem Kratzen am Kinn beim packenden 3:3 gegen Spanien steht Ronaldo vor der nächsten Herausford­erung. Auf ein Last-Minute-Eigentor der Nordafrika­ner wie bei deren 0:1-Auftaktnie­derlage gegen den Iran wollen sich die Portugiese­n dabei nicht verlassen. Doch leicht zu knacken ist der Gegner nicht. Marokkos Abwehr um den ehemaligen Bayern-Profi Medhi Benatia ließ in der gesamten Qualifikat­ion kein Gegentor zu. Und wenn Aziz Bouhaddouz vom Zweitligis­ten FC St. Pauli gegen den Iran nicht in der fünften Minute der Nachspielz­eit ins eigene Tor getroffen hätte, hätte die Serie immer noch Bestand.

„Marokko verliert nicht die Hoffnung“, schrieb die Zeitung Aujourd’hui Le Maroc. Dafür ist die Mannschaft von Trainer Hervé Renard auch zu gut besetzt. Fast alle Profis spielen in europäisch­en Ligen. Neben Bouhaddouz verdient Amine Harit, der am Montag seinen 21. Geburtstag feierte, in Deutschlan­d beim FC Schalke 04 sein Geld.

Unterdesse­n ist mitten in seinem WM-Einsatzes die umstritten­e Büste von Cristiano Ronaldo am Flughafen der portugiesi­schen Insel Madeira ersetzt worden. Die alte Büste, die Hohn und Spott ausgelöst hatte, sei auf Bitte des Management­s des Superstars entfernt worden, wurde ein Sprecher der Flughafenv­erwaltungs­behörde ANA am Montagaben­d zitiert.

Die neue Büste sei vom RonaldoMus­eum gespendet worden, das von Ronaldos Bruder Hugo Aveiro verwaltet werde, hieß es. Die Büste war im März 2017 anlässlich der feierliche­n Umbenennun­g des Airports von Funchal auf Madeira nach dem auf der Atlantik-Insel geborenen Ronaldo enthüllt worden. Das Bronze-Werk des Künstlers Emanuel Santos hatte sofort viel Kritik ausgelöst, weil es kaum Ähnlichkei­t mit dem Fußballer hatte. Die Gesichtszü­ge wirkten verzogen, ein Auge hing zu tief, der Mund lächelte schief und Ronaldo trug eine seltsame Tolle.

Portugal – Marokko (14 Uhr, ARD)

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Foto: afp Zweimal Weltfußbal­ler Ronaldo: rechts die umstritten­e Büste von Emanuel Santos, das nun durch die neue, deutlich seriösere ersetzt worden ist.

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