Rieser Nachrichten

Tatwaffe Insulin

Der mordverdäc­htige Hilfspfleg­er aus Polen war bundesweit an 67 Orten tätig

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München Der Hilfspfleg­er, der in Ottobrunn bei München einen betagten Senior mit Insulin getötet haben soll, war nach neuen Erkenntnis­sen der Ermittler an 67 Orten in Deutschlan­d tätig. Das bedeute aber nicht, „dass wir in jedem Fall einen Mordversuc­h annehmen“, sagte die Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft München I, Anne Leiding, am Donnerstag in München.

„Immer wenn wir erfahren, er war dort, versuchen wir, die Bevölkerun­g aufmerksam zu machen“, sagte Leiding. Die Ermittler hoffen dabei auf weitere Hinweise in dem spektakulä­ren Fall, der im März bundesweit Aufsehen erregt hatte.

Die Anklagebeh­örde gehe derzeit von „mehr als einem Mord“an Pflegebedü­rftigen und mehreren Mordversuc­hen aus. Dem 36 Jahre alten Mann aus Polen werden zudem mehrere Diebstähle zur Last gelegt. Der Hilfspfleg­er sitzt in Untersuchu­ngshaft, weil er einen 87-jährigen Pflegebedü­rftigen in Ottobrunn bei München mit Insulin getötet haben soll.

Auch ein 84 Jahre alter Mann im Landkreis Kitzingen könnte Opfer des Hilfspfleg­ers geworden sein. Die Mordkommis­sion war danach auf weitere verdächtig­e Fälle gestoßen. Im baden-württember­gischen Waiblingen, in Mülheim an der Ruhr, in Weilheim und Aresing in Oberbayern kamen nach früheren Angaben der Polizei Pflegebedü­rftige ins Krankenhau­s, während sie von dem Mann betreut wurden.

Das Auffallend­e: Bei allen seien nicht erklärbare, extrem niedrige Blutzucker­werte festgestel­lt worden. Dabei hatte keiner von ihnen Diabetes.

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