Messi Team steht vor dem Aus
Argentinien verliert 0:3 gegen Kroatien. Barcelona-Star bleibt blass
Lionel Messi schlich mit versteinerter Miene als Erster vom Platz und hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst, auf der VIP-Tribüne weinte Diego Maradona. Fußball-Vizeweltmeister Argentinien steht nach einer Demontage durch Kroatiens Fußball-Nationalmannschaft vor dem WM-Aus. Angeführt von Eintracht Frankfurts Ante Rebic sowie den Spanien-Legionären Luka Modric und Ivan Rakitic sind die überragenden Kroaten durch einen 3:0-Sieg ins Achtelfinale eingezogen und haben die Hoffnungen von Lionel Messi auf dessen ersten WM-Titel so gut wie zerstört. Bundesliga-Stürmer Rebic nutzte am Donnerstag im WM-Stadion von Nischni Nowgorod in der 53. Minute einen verheerenden Fehler von Argentiniens 36 Jahre altem WM-Debütanten Wilfredo Caballero im Tor der Südamerikaner zum 1:0, ehe Modric und Rakitic mit ihren Treffern (80./90.+1) für den 3:0 (0:0)-Endstand sorgten.
Mit nur einem Punkt nach zwei Spielen haben Messi und seine Mitspieler das Weiterkommen nicht mehr in eigener Hand. Zwei Tage nach seinem 31. Geburtstag könnte für Messi am kommenden Dienstag in St. Petersburg womöglich schon das letzte Spiel in der Nationalmannschaft anstehen – beim möglichen ersten Vorrunden-Aus für Argentinien seit 2002 ist der Rücktritt des fünfmaligen Weltfußballers nicht mehr auszuschließen. Argentiniens Trainer Jorge Sampaoli hat aus dem enttäuschenden 1:1-Auftakt gegen Island Konsequenzen gezogen und seine Mannschaft personell und taktisch umgestellt. Mit drei neuen Spielern in der Startelf sollte vor allem Messi mehr Unterstützung im Team des Vizeweltmeisters bekommen. Der Superstar bildete gemeinsam mit Maximiliano Meza und neben der bisherigen Sturmspitze Sergio Agüero die Dreier-Angriffsreihe der Südamerikaner, die mit sieben Spielern, die mindestens 30 Jahre alt sind, starteten. Es wurde von der ersten Minute an ein giftiges Spiel mit insgesamt elf Gelben Karten am Ende.
Von Messi gab es auch im zweiten Turnierspiel viel zu wenig Impulse. In Marcelo Brozovic hatte der 30-Jährige einen echten Sonderbewacher, auch Frankfurts Ante Rebic ließ sich häufig zurückfallen.
Tore 0:1 Rebic (53.), 0:2 Modric (80.), 0:3 Rakitic (90.+1) Zuschauer 43 319