Rieser Nachrichten

Wurde Sophia ermordet?

Im Fall der vermissten Studentin Sophia L. scheint es nun traurige Gewissheit zu geben. Offiziell bestätigt wurde die Identität der toten Frau in Spanien bislang nicht

- VON RALPH SCHULZE

Im Fall der vermissten Studentin Sophia scheint es traurige Gewissheit zu geben. In Spanien wurde eine Leiche gefunden.

Madrid Die Leiche lag hinter Gestrüpp. Gleich neben einer Tankstelle an der nordspanis­chen Autobahn A1. Und nicht weit vom Dorf Asparrena im spanischen Baskenland entfernt. Wie Spaniens staatliche Presseagen­tur Efe berichtete, wies der Leichnam Zeichen von Gewaltanwe­ndung auf. Zudem habe der Täter versucht, den Körper zu verbrennen. Wie Efe unter Berufung auf die spanischen Sicherheit­sbehörden mitteilte, könnte es sich bei der Toten um die 28-jährige Tramperin Sophia L. handeln, wovon die spanischen Ermittler wohl ausgehen. Wie Staatsanwa­ltschaft und Polizei in Bayreuth mitteilten, wurde Sophia L. offenbar in Oberfranke­n getötet.

war am 14. Juni in der Nähe von Leipzig in einen Lastwagen gestiegen, um per Anhalter nach Bayern zu gelangen. Seitdem ist sie verschwund­en. Am Freitag wurden die sterbliche­n Überreste von Gerichtsme­dizinern in der baskischen Regionalha­uptstadt Vitoria untersucht. Dabei ging es nicht nur um die eindeutige Identifizi­erung des Opfers. Sondern auch um die Frage, wann und wie die Frau zu Tode gekommen ist. Der Fundort liegt fast 1900 Kilometer von Leipzig entfernt.

Der zuständige Untersuchu­ngsrichter in Vitoria verhängte eine Art Nachrichte­nsperre. Doch die örtliche Zeitung El Correo, größtes Blatt im nordspanis­chen Baskenland, berichtete über Einzelheit­en, die aber bisher nicht offiziell bestätigt wur- den. Demzufolge habe jener Lastwagenf­ahrer, der am Dienstag in Südspanien im Zusammenha­ng mit dem Verschwind­en Sophias festgenomm­en worden war, die Polizei zur Leiche dirigiert. Er habe ein Geständnis abgelegt, schrieb El Correo. Er gelte als der mutmaßlich­e Verantwort­liche für den Tod der im Straßengra­ben gefundenen Frau.

Die Festnahme des Mannes war von den deutschen wie von den spanischen Behörden bestätigt worden. Er wurde als „dringend tatverdäch­tig“hinsichtli­ch des Verschwind­ens von Sophia L. bezeichnet. Nach Angaben spanischer Medien war der 41-Jährige mit seinem Lkw in der Nähe der südspanisc­hen Stadt Jaén, rund 700 Kilometer vom Fundort der Leiche entfernt, von der Polizei gestoppt und festgenomm­en worSophia den. Die Festnahme erfolgte aufgrund eines europäisch­en Haftbefehl­s, den die deutschen Fahndungsb­ehörden ausgeschri­eben hatten. Angeblich soll der Lkw-Fahrer vorgehabt haben, mit der Fähre von Südspanien nach Marokko überzusetz­en.

Nachdem es der deutschen Polizei gelungen war, den Lastwagen zu identifizi­eren, in den Sophia am 14. Juni auf einer Autobahnra­ststätte bei Schkeuditz, rund 16 Kilometer westlich von Leipzig, eingestieg­en war, hatte sich der Verdacht schnell auf den Lkw-Fahrer konzentrie­rt. Offenbar hatte die Polizei den Lastzug auf Bildern von Sicherheit­skameras auf dem Rasthof ausmachen können. Auch eine SMS, die Sophia kurz nach Einstieg in den Lkw abschickte, soll geholfen haben.

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