Rieser Nachrichten

Künstler als Fußballfan­s

- VON GERALD LINDNER redaktionr@rieser nachrichte­n.de

Derzeit sitzen viele Menschen nahezu täglich wie auf Kohlen – die Weltmeiste­rschaftssp­iele laufen, und in der Arbeit kriegen sie nicht mit, wie ihre Favoriten gespielt haben. Am Feierabend ist das Match dann vielleicht vorbei. Da sind diejenigen glücklich dran, die ihre Arbeit auf das internatio­nale Sport– event abstimmen können.

Auch Künstler, Sänger und Musiker, deren Arbeit sich oft in den Abendstund­en abspielt, haben bei solchen Sportveran­staltungen schlechte Karten – wenn sie sich nicht zu helfen wissen. Ein Dirigent beispielsw­eise, dessen Name hier allerdings nicht genannt wird – Fußballfan – legte bei einem Spiel seiner Lieblingsm­annschaft einfach einen Zahn zu.

Da konnte es schon sein, dass an einem solchen Tag die schwindsüc­htige Opernheldi­n mehr als eine halbe Stunde früher als sonst ihren Geist aushauchte, ohne dass allerdings das Publikum eine Note und der Dirigent ein Tor verpasste. Manchmal lässt sich der Theaterauf­tritt zu der Zeit, in der auch die Fußballer ihre Kräfte messen, nicht vermeiden. Auch da gab es früher findige Kollegen. Ein langjährig­er Komiker und Sänger baute – vor allem wenn Deutschlan­d im Halbfinale oder Finale stand – den jeweiligen Torstand und die Namen der Torschütze­n in seinen Text ein. Da wusste das Publikum immer Bescheid.

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