Damit Rehkitze eine Chance haben
Ein neuer Förderverein hat sich in Wemding gegründet und er hat eine Mission
Wemding Es war kein schönes Erlebnis und er erinnert sich noch heute daran: Wilhelm Feil, Vorstandsvorsitzender der RVB Wemding, sollte als 14-Jähriger auf Geheiß des Vaters eine Wiese abmähen: Das Rehkitz, das sich dort ins Gras duckte, hatte keine Chance, erzählt Feil. Viele Rehkitze finden jedes Jahr im Frühsommer den Tod. Denn das hohe Gras, in dem sie reglos verharren, wird während der Mahd zur tödlichen Falle.
Drohnen, die Felder und Wiesen vorher abfliegen und über Wärmesensoren die kleinen Fellknäuel orten, sind eine zuverlässige Hilfe. „Aber sie kosten sehr viel Geld“, sagt Karl-Heinz Fackler. Er ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften im Landkreis. Davon gibt es etwa 140 im Donau-Ries, sie sind Bindeglied zwischen Jägern und Landwirten. Nun hat Fackler mit Gleichgesinnten den Förderverein Wildtierrettung Wemding-Gosheim e.V. gegründet. Dessen Mission: Möglichst viele Kitze retten.
Eine moderne Drohne kann rund um Wemding und Gosheim rund 2000 Hektar abdecken. Doch eine solche Drohne samt Kamera koste schnell um die 18 000 Euro, so Fackler. Finanzielle Unterstützung erhielt der neue Förderverein nun von den Genossenschaftsbanken im Landkreis. Kreisverbandsvorsitzender Paul Ritter ließ sich anhand einer modernen Sportdrohne die Funktionen erläutern und übergab eine Spende über 2500 Euro aus dem VRGewinnsparen der Volksbanken Raiffeisenbanken im Landkreis. Die neue Drohne, so Fackler, werde in den kommenden Monaten angeschafft und das Personal werde geschult: „Ab Frühsommer 2019 werden wir dann vielen Rehkitzen den qualvollen Tod im Gras ersparen können.“