Paar in Therapie
In ihrer Ehe haben sich eine Menge Probleme angehäuft. Wer kann helfen?
Ein Mann bahnt sich seinen Weg durchs Gedränge der Stadt. Dann besteigt er die Bahn und beobachtet die Mitfahrer im kollektiven Bann der Smartphones. Nur die Frau schräg gegenüber schaut auch analog umher. Die Blicke treffen sich. Wenig später stehen beide gemeinsam vor einer Eingangstür. Valentin (Devid Striesow) und Joana (Aglaia Szyszkowitz) sind miteinander verheiratet. In ihrer Ehe haben sie weitaus mehr Probleme angehäuft als nur das getrennte Unterwegssein.
Ein Paartherapeut (Erwin Steinhauer) soll Abhilfe schaffen. In der folgenden Doppelstunde will er die alte Verbundenheit des Duos wiederherstellen, die immerhin zu zwei Teenager-Kindern geführt hat. Leicht wird es nicht werden, so viel steht fest. Valentin und Joana sind darin geübt, sich zu streiten. Dass der Gatte nicht dazu in der Lage ist, über Gefühle zu sprechen, macht die Sache nicht einfacher. Dabei soll er früher doch so romantisch, liebenswert und zärtlich gewesen sein. Heute ist Valentin nur noch zynisch.
Der Therapeut regt verschiedene Übungen an. Das Paar sitzt sich schweigend gegenüber oder nimmt mittels Handpuppen die Perspektive des anderen ein. Tatsächlich erblicken Stück für Stück tief sitzende Probleme das Tageslicht. Als alle Beteiligten laut werden, schlägt der Magister eine kurze Pause vor. Da- nach sind die Karten neu gemischt und plötzlich ist der Charakter der Sitzung ein völlig neuer.
Das Kammerspiel „Die Wunderübung“basiert auf dem gleichnamigen Bestseller und Theaterstück von Daniel Glattauer. Der Österreicher Michael Kreihsl („Liebe möglicherweise“) hat den Stoff mit wunderbaren Schauspielern fürs Kino in Szene gesetzt. Sowohl der Wortwitz als auch das Timing erinnern öfter an den großen Loriot. Da ist es nicht so schlimm, dass man frühzeitig ahnt, wohin der Hase am Ende läuft.
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