Kritik an Theaterkritik
Zum Bericht „Eine Premiere mit örtlicher Konkurrenz“in den Rieser Nachrichten am 18. Juni:
Die Theaterkritik von Peter Urban an der Premiere des KriminalLustspieles „Das Erbe der Äbtissin“von Martin Bernard darf meines Erachtens nicht unwidersprochen bleiben. Ich denke, ein guter Theaterkritiker sollte sich, bevor er losdonnert, über die Umstände und den Personenkreis informieren, die das Kirchheimer Freilichttheater ins Leben gerufen haben und alle zwei Jahre zu einer beliebten und gut besuchten Veranstaltung gemacht haben und die inzwischen einfach zu Kirchheim gehört.
Die Schauspieler sind keine hoch bezahlten Berufsschauspieler, sondern durchweg Laienspieler, die sich mit viel Liebe und Hingabe, unter Opferung ihrer Freizeit, ihrem zeitraubenden Hobby widmen. Auch der Autor und Spielleiter des Stückes, Martin Bernard, der in Kirchheim jetzt schon zum sechsten Mal sowie alle zwei Jahre bei den Dirgenheimer Passionsspielen, seine Begabung und sein Können unter Beweis gestellt hat, ist kein „Studierter“, sondern ein Mensch, der fünf Tage in der Woche, wie alle anderen Beteiligten auch, im Berufsleben seine Leistung erbringen muss.
Für diesen Idealismus und Leistung möchte ich persönlich sowie auch im Namen vieler begeisterter Zuschauer, ihm und seinem Team, die höchste Anerkennung aussprechen. Ich war selbst bei der Premiere dabei und habe nicht einen einzigen Buhruf oder Pfiffe gehört. Im Gegenteil: Das Publikum hat durch die vielen und manchmal langen, trotz dem Lärm auf dem nahen Sportplatz, nicht zu überhörenden Applause bewiesen, dass es mit dem Stück und der Leistung der Laienspieler mehr als zufrieden war.
Sollte Herr Urban die vielen, spontanen Beifallskundgebungen trotzdem überhört haben, sei ihm geraten, sich so schnell wie möglich in die Obhut eines Hör-Akustikers zu begeben und sich ein gutes Hörgerät verpassen zu lassen. Nach seinem Artikel über das Kinderstück „Der Räuber Hotzenplotz“weiß ich wirklich nicht, was ich von ihm halten soll.