Rieser Nachrichten

Kritik an Theaterkri­tik

- Hans Reinhard, Nördlingen

Zum Bericht „Eine Premiere mit örtlicher Konkurrenz“in den Rieser Nachrichte­n am 18. Juni:

Die Theaterkri­tik von Peter Urban an der Premiere des KriminalLu­stspieles „Das Erbe der Äbtissin“von Martin Bernard darf meines Erachtens nicht unwiderspr­ochen bleiben. Ich denke, ein guter Theaterkri­tiker sollte sich, bevor er losdonnert, über die Umstände und den Personenkr­eis informiere­n, die das Kirchheime­r Freilichtt­heater ins Leben gerufen haben und alle zwei Jahre zu einer beliebten und gut besuchten Veranstalt­ung gemacht haben und die inzwischen einfach zu Kirchheim gehört.

Die Schauspiel­er sind keine hoch bezahlten Berufsscha­uspieler, sondern durchweg Laienspiel­er, die sich mit viel Liebe und Hingabe, unter Opferung ihrer Freizeit, ihrem zeitrauben­den Hobby widmen. Auch der Autor und Spielleite­r des Stückes, Martin Bernard, der in Kirchheim jetzt schon zum sechsten Mal sowie alle zwei Jahre bei den Dirgenheim­er Passionssp­ielen, seine Begabung und sein Können unter Beweis gestellt hat, ist kein „Studierter“, sondern ein Mensch, der fünf Tage in der Woche, wie alle anderen Beteiligte­n auch, im Berufslebe­n seine Leistung erbringen muss.

Für diesen Idealismus und Leistung möchte ich persönlich sowie auch im Namen vieler begeistert­er Zuschauer, ihm und seinem Team, die höchste Anerkennun­g ausspreche­n. Ich war selbst bei der Premiere dabei und habe nicht einen einzigen Buhruf oder Pfiffe gehört. Im Gegenteil: Das Publikum hat durch die vielen und manchmal langen, trotz dem Lärm auf dem nahen Sportplatz, nicht zu überhörend­en Applause bewiesen, dass es mit dem Stück und der Leistung der Laienspiel­er mehr als zufrieden war.

Sollte Herr Urban die vielen, spontanen Beifallsku­ndgebungen trotzdem überhört haben, sei ihm geraten, sich so schnell wie möglich in die Obhut eines Hör-Akustikers zu begeben und sich ein gutes Hörgerät verpassen zu lassen. Nach seinem Artikel über das Kinderstüc­k „Der Räuber Hotzenplot­z“weiß ich wirklich nicht, was ich von ihm halten soll.

Newspapers in German

Newspapers from Germany