Moderne Songs in der Synagoge
Die Band „the A-Connection“aus Lauchheim gibt ein Gastspiel in Hainsfarth. Die Besucher sind hellauf begeistert und spenden langen Applaus
Hainsfarth Dass in der ehemaligen Synagoge Hainsfarth durchaus auch unterhaltsame Programme möglich sind, die auch jüngere Leute ansprechen, galt für das Gastspiel von „the A-Connection“. Denn die anwesenden Besucher zeigten sich hellauf begeistert von der interessanten Darbietung der beiden Künstler aus Lauchheim, wo sie eine Musikschule betreiben. Mike Schuster erwies sich als brillanter Pianist, der mit jazzigen Arrangements und Improvisationen die Sängerin Britta Fitzel begleitete. Ihre Stärke ist der Popgesang, in dem sie ihre Individualität und ihre emotionale Stimmung zum Ausdruck bringen vermochte und ihre gestalterische Vielseitigkeit für die von den beiden als Leitgedanken erdachte „Reise vom Ries bis nach Jerusalem“ausleben konnte.
„Get here“war der geeignete Song für die Überlegung, mit welchem Fahrzeug so eine Reise gelänge, denn es soll ein Heißluftballon gewesen sein, der Brenda Russel zu diesem Song angeregt haben soll, eine Möglichkeit zu ihr zu kommen, aber auch per „train or aeroplane“, vor allem aber auch in den Gedanken.
Damit gelangten alle Zuhörer problemlos nach Italien, wenn sie auf Franco Godis Lied „Viva La Felicita“hörten. Songs von Marc Cohn, Tower of Power und J. Prévert („La feuilles Mortes“) führten durch Südfrankreich und mit Chick Corea („Spain“) nach Spanien. Dort fanden sie Aufnahme bei sefardischen Juden, wo sie das traditionelle Liebeslied „Gülpembe“übernahmen, ein „Kuss auf den Schlüssel der verschlossenen Tür“, in ladinischer Sprache.
Hebräische Gesänge begannen beim Anblick der afrikanischen Wüste, das lyrische Wiegenlied „Laila, Laila“und das als Hochzeitstanz beliebte temperamentvolle „Nigun Atik“. Sehr beeindruckend boten sie Psalmgesänge dar, interessanterweise in moderner musikalischer Gestalt, wobei Britta Fitzel mit ihrer gestaltungsfähigen Stimme die emotionale Stimmung in der Synagoge verstärkte. Weitere Traditionals taten dazu ihr Übriges, als auch Gitarrenspiel, Cajon und Rahmentrommel einbezogen wurden, bis zum stimmungsvollen Ende mit einem traditionellen Gesang nach dem „Hohen Lied des Königs Salomo“. Lange spendeten die Besucher Beifall für ein gefühlvolles, mitreißendes Konzert, eine Ermutigung für ähnliche Konzerte in diesem Rahmen. Nächste Veranstaltung in der Syna goge Hainsfarth, Donnerstag, 5. Juli, 19 Uhr: „Was heißt, an die Shoa erin nern?“Eignen sich die Stolpersteine für eine angemessene Erinnerung?