Eine beeindruckend bunte Darbietung
Die Kinder- und Jugendkantorei zeigt in Hainsfarth ihr Sommermusical. In diesem Jahr steht ein Hirtenjunge im Mittelpunkt, der König wurde
Oettingen/Hainsfarth Ein SommerMusical brachte die Kinder- und Jugendkantorei St. Jakob unter der Leitung von Dietmar Kreß in Hainsfarth auf die Bühne. Die zahlreichen kleinen und großen Gäste konnten in diesem Jahr das Musical König David von Thomas Riegler erleben: Die dreißig Sänger tauchten nacheinander für den Prolog aus dem noch geschlossenen Vorhang auf, um gleich ein mitreißendes Eingangslied, aufgelockert durch solistisch gesungene Strophen zu singen. Dann hieß es Vorhang auf für die biblische Geschichte von König David.
Zuerst begleiteten die Zuhörer den Propheten Samuel auf der Suche nach dem neuen, von Gott verheißenen König. Nach und nach stellt Isai, auf dessen Familie die Wahl gefallen war, alle seine Söhne vor – aber der Richtige ist nicht darunter. Es muss erst David, der Jüngste, der Hirtenjunge mit seiner Harfe, herbeigeholt werden. Diesen beauftragt Gott als neuen, zukünftigen König. Dennoch herrscht Saul. David kommt als Harfenspieler an den Königshof. Die Israeliten werden von den Philistern bedroht, die gegen sie in den Krieg ziehen. Der gewaltige Kämpfer Goliath verhöhnt die Israeliten und ihren Gott und fordert einen von ihnen zum Zweikampf heraus, doch kein Gegner findet sich, nur große Furcht und „Zittern und Zagen“sind zu spüren. Zuletzt beten sie zu Gott, bis sich einer findet, der auf Gottes Hilfe vertraut und Spott und Hohn nicht hinnimmt.
David tritt mit Gottvertrauen dem mächtigen Riesen entgegen. Dessen große Kraft nutzt nichts gegen den Beistand Gottes aufseiten des kleinen Davids. Die Israeliten feiern den Sieg. Saul spürt die Konkurrenz in David und will ihn töten. David flieht, und es dauert aber noch, bis er König wird. Als Herrscher wird auch er von der Macht verführt. Seine Verfehlungen werden an dem Geschehen um die schöne Batseba dem Publikum vor Augen geführt. Zum Schluss bereut David seine Taten, und Gott ist ihm gnädig. In vielen bunten Szenen mit fröhlichen Tutti-Liedern, unterstützt von Tänzerinnen mit schwingenden Tüchern, sangen und tanzten die sing- und spielbegeisterten Darsteller mit eingängigen Melodien die Freude über David in das Publikum. Immer wieder lösten sich dabei Sänger aus der Menge, die einzelne Strophen solistisch sangen. David selbst tanzte verzückt vor der Bundeslade, während das Volk Jubellieder sang.
Aber es gab auch andere Töne: Das ruhige Segenslied des Propheten Samuel und die schönen Psalmen-Gesänge Davids verfehlten nicht ihre wohltuende Wirkung im Publikum. Dagegen gab es beim Marsch der bewaffneten Philister, die laut singend und im Gleichschritt stampfend durch die Zuhörerreihen zogen, das ein oder andere erschreckte Gesicht … Die Hohngesänge des Goliath – wunderbar tief und angsteinflößend gesungen – standen dem ängstlichen Zittern und Zagen und den Gebeten der Israeliten gegenüber. Die dicht aufeinanderfolgenden und deutlich hörbaren Kanoneinsätze verstärkten dabei die etwas chaotische Situation der Szene. Ganz anders das orientalisch anmutende Badelied der Batsheba. Zu märchenhaften Flötenmelodien und Glöckchenklang war ein zarter Monolog zu hören, der nicht nur den König dahinschmelzen ließ …. Eine bunte Vielfalt von Klassik bis Jazz; eine beeindruckende bunte Darbietung, die vor allem durch sängerisches Können und Spaß am szenischen Spiel überzeugte. Dekanatskantor Dietmar Kreß hat wieder mal gezeigt, was junge Sänger durch gute Probenarbeit leisten können. Dank der Begleitung der trefflichen Instrumentalisten von Klavier, Querflöte und Saxophon sowie Trompete und Percussion erlebten die Zuschauer eine mitreißendes Aufführung, die mit lang anhaltendem Beifall belohnt wurde.