Neuer Kripo Chef kommt aus dem Ries
Der Leiter der Kriminalpolizei Dillingen, Peter Timko, wurde gestern offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger ist Michael Lechner
Dillingen „Keine Zeit, keine Zeit.“Das sagt nicht nur das weiße Kaninchen aus dem Buch „Alice im Wunderland“– laut Kriminaloberrat a.D. Peter Timko ist das auch das Motto vieler Pensionäre. Und er könne nun nachvollziehen, warum Pensionäre das sagen. „Man fängt ein bisschen später an und hört ein bisschen früher auf“, sagt Timko, „doch der Tag ist gut gefüllt.“Bisher sei er weder zum Ausräumen des Dachbodens noch zu Kreuzworträtseln gekommen, erklärt Timko während seiner Abschiedsfeier in der Stadtgalerie Dillingen. Im ehemaligen Pferdestall der Kaserne, zwischen weißen Säulen und weißen Oberhemden, wird nicht nur der ehemalige Leiter der Kripo Dillingen am Montagnachmittag verabschiedet. Gleichzeitig stellt sich Michael Lechner vor; der Kriminaloberrat ist der neue Leiter der Kripo. Mit dem Wechsel bleibt eine gewisse Kontinuität gewahrt. Timko wohnt im Donau-Ries, ebenso wie Lechner. Beide sind gebürtige Schwaben und ihrer Heimat verbunden. Und beide haben ein weiteres „Etappenziel im Leben“erreicht, wie es der stellvertretende Kripo-Chef Josef Behringer in seiner Rede ausdrückt. Er bedaure aber, dass Timko nun aus der Donauwörther-Fahrgemeinschaft ausgestiegen sei, sagt Behringer.
Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz spricht von seinem Hobby, welches er mit Timko teile. „Vielleicht treffen wir uns einmal auf dem Campingplatz“, sagt Kunz. Während der Oberbürgermeister mit seinem Wohnwagen die Welt bereist, ist Timko mit seinem Wohnmobil unterwegs – am liebsten in den Bergen. Zusammen mit seiner Frau Brigitte, bei der sich Timko für 40-jährige Unterstützung bedankt. In den ersten Monaten der Pension habe er sich Gedanken machen können über sein früheres Wirken und die Arbeit als Polizist, sagt der Kriminaloberrat a.D. „Ich war immer überrascht davon, was Menschen sich und anderen antun können.“Seinem Nachfolger Lechner wünsche er ein glückliches Händchen und die nötige Ruhe für den Job.
Die Veranstaltung wird durch das Kammermusiktrio des Polizeikreises Münchens umrahmt. In vier Stücken sorgen die drei Musiker für eine festliche Atmosphäre und Abwechselung im Redefluss einzelner Gratulanten.
„Wir in Dillingen verbinden viel Positives mit der Polizei“, sagt Kunz. Dazu habe Timko viel beigetragen. Kunz sagt, er sei sicher, Lechner werde diese Arbeit fortsetzen. Laut Michael Schwald, Präsident des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord, gab es im vergangenen Jahr im Bereich der Kripo Dillingen 2217 Straftaten pro 100 000 Einwohner. Es gebe nicht viele Flecken, die sicherer seien als das nörd- liche Schwaben-Nord, sagt Schwald. Und spricht eine weitere Gemeinsamkeit von Vorgänger und Nachfolger an – beide haben eine Führungsposition in der Polizeiinspektion
„Vielleicht treffen wir uns mal auf dem Campingplatz“
Der Bereich Schwaben Nord gilt als besonders sicher
Gersthofen innegehabt. „Der Chef der Kripo Dillingen muss selbst Hand anlegen“sagt Schwald und erzählt bei dieser Gelegenheit Begebnisse aus der Karriere Timkos in Dillingen. Schwald sagt, bei Lechner wisse er um die richtige Einstellung.
Der hat 1993 mit der Ausbildung zum Polizisten begonnen und 2012 die Fortbildung zum Höheren Dienst abgeschlossen. Unter dem Motto „Klein, aber fein“zieht Lechner den Vergleich zwischen seiner Rede und der Kripo Dillingen. Lechner sagt, er wisse um seine fähigen und motivierten Mitarbeiter. Der Kriminaloberrat lobt die einzelnen Kommissariate Dillingens und gibt einen Ausblick auf ihm wichtige Schwerpunkte. „Die innere Sicherheit ist nicht nur ein aktuelles politisches Thema, sondern liegt auch mir sehr am Herzen.“Ob er die ohnehin guten Zahlen seiner Kripo noch verbessern könne, wisse er nicht, sagt Lechner. Er wolle es aber versuchen.