Vorübergehend nicht zu erreichen
Diverse Nördlinger Firmen und Haushalte waren zu Beginn der Woche telefonisch abgeschnitten, das Internet ging auch nicht. Der großes Problem in der Industrie 4.0
Ein beschädigtes Kabel hat in Nördlingen Firmen und Haushalte von der Internet- und Telefonversorgung abgeschnitten.
Nördlingen Bagger sind im Spiel um die gelungene Digitalisierung wahre Endgegner. Denn als es gerade danach aussieht, dass das Internet bei Firmen einen großen Bruchteil der Arbeit erleichtert und vielleicht zur nächsten Innovation verhilft, wird wieder ein Kabel mit wohl weitreichenden Folgen beschädigt und es heißt: vorübergehend nicht zu erreichen.
Der Ärger vieler Firmen und Privatleute, der Anfang dieser Woche über Teilen Nördlingens lag, zeigte sich wie folgt: „Hallo, hier ist die Sprachbox von …“oder aber aus der Leitung tutete nur das Besetztzeichen in Dauerschleife. Schwaben Präzision – über das Festnetz nicht zu erreichen. Die Mosterei Binninger – auf diesem Weg ebenfalls nicht. Die Firma Riesme- tall oder „as“Büro- und Objekteinrichtung bekam man vorübergehend auch nicht ans Telefon. Bei manchen Kontakten regte sich nicht einmal das Besetztzeichen, die Leitung war mausetot. Der Verdacht lag nahe, dass bei den Straßenbauarbeiten an der B466 bei der Nürnberger Straße Kabel beschädigt wurden. Es gab auch Spekulationen von RN-Lesern, die zu wissen glaubten, dass der Vorfall und der Ärger durch Arbeiten an der Wemdinger Unterführung ausgelöst wurde.
Gegen 12.30 Uhr bestätigte gestern eine Sprecherin der Telekom diese Vermutungen. Auf RN-Anfrage teilte sie mit, dass seit Montag am späten Nachmittag eine Störung im Bereich des Gewerbegebietes Nördlingen vorliege. Nach Recherchen unserer Zeitung waren die Gewerbegebiete Langenwiesen, Stei- nerner Mann-Ost, Anton-JaumannIndustriepark und An der Lach betroffen. Privathaushalte im Wemdinger Viertel litten ebenfalls unter einem Versorgungsmangel von Telefon und Internet. Die Sprecherin bestätigt, dass die Störung durch Baggerarbeiten verursacht wurde. Demnach sollen bei Tiefbauarbeiten in der Wemdinger Straße zwei Hauptkabel bei der Bahnüberführung getroffen und beschädigt worden sein. Techniker sollen Dienstagmittag bereits mit Hochdruck an der Lösung des Problems gearbeitet haben. Nachdem die Arbeiten bereits im Gange waren, rechnete die Telekom damit, dass voraussichtlich Dienstagabend gegen 20 Uhr die Störung behoben sein könnte.
Joachim Ramisch von der Firma Riesmetall in der Gewerbestraße kritisiert das Informationsmanagement und das Schadensbewusstsein
der Telekom: „Denen ist nicht klar, was das (Anmerkung der Redaktion:
solch ein Schaden) in einer digitalisierten Gesellschaft bedeutet. Die machen nur Dienst nach Vorschrift.“Mit einigen Kunden habe man sich in der Zeit des Versorgungsausfalls nicht mehr austauschen können.
Bei Schwaben Präzision musste man ebenfalls improvisieren, weil das Festnetz nicht funktionierte. Kaufmännischer Geschäftsführer Georg Jaumann sagte, dass man aufs Handy angewiesen war um beispielsweise Kunden auf die Störung hinzuweisen. Sie veröffentlichten auch auf der Homepage eine Pressemitteilung, dass eine Störung vorliege. Die Telekom habe dem Unternehmen mitgeteilt, dass die Verbindung am Abend wieder stehen könnte. Im schlechtesten Fall aber auch erst am Morgen danach.