3,3 Millionen Euro für neues Kinderheim
Die Pläne für die Einrichtung der Lebenshilfe Donau-Ries in Oettingen wurden bei der Jubiläumsfeier gezeigt
Oettingen Ein sozial beispielgebender und städtebaulich einzigartiger Impuls wird mit dem Neubau des Kinderheims der Lebenshilfe Donau-Ries inmitten von Oettingen gegeben, war sich Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler bei der Besichtigung der Baustelle für das neue Kinderheim der Lebenshilfe an der Ledergasse sicher.
Gemeinsam mit dem Pfarrfest der katholischen Pfarrei St. Sebastian Oettingen wurde das 50-jährige Jubiläum der Lebenshilfe mit Gottesdienst und einem lockeren Pfarrfest im Garten des katholischen Pfarrund Jugendheims gefeiert. Hierbei nutzten viele Besucher die ausgelegten Pläne für das neue Kinderheim der Lebenshilfe, das als moderner Anbau an das denkmalgeschützte Gebäude des ehemaligen Kinderheims der Dillinger Franziskanerinnen entstehen wird. In den 1870er Jahren, der damalige Stadtpfarrer Anton Reichensperger hatte ein Grundstück für eine katholische Mädchenschule, Waisenhaus und „Kinderbewahranstalt“erworben, entstand der Gebäudekomplex und wurde von den Franziskanerinnen bis Ende 2017 geführt.
Eine nachfolgende Trägerschaft wurde laut Schwester Mansueta lange gesucht und zur großen Freude habe sich die Lebenshilfe dieser wunderbaren Aufgabe gestellt. Erste Gespräche wurden laut Günter Schwendner, Geschäftsführer der Lebenshilfe Donau-Ries, bereits vor vier Jahren geführt und auch ein Neubau angestrebt. Ermöglicht wurde diese Herausforderung aber nur durch hohe Fördermittel und große Bereitschaft von insgesamt acht Fördergebern, darunter Landkreis, Bezirk und Freistaat, die von den geschätzten Baukosten von 3,3 Millionen Euro etwa zwei Millionen an Fördergeldern bereitstellen (wir berichteten). Das reizvolle an dem Projekt sei laut Adelbert Singer, Leiter des Amts für Jugend und Familie im Landkreis, dass im Oettinger Kinderheim Inklusion bereits lange vor der öffentlichen Diskussion gelebt und umgesetzt wurde.
Im Endausbau werden im Kinderheim 22 Plätze für Menschen mit und ohne Handicap bereitstehen. Der Anbau umfasst eine Grundfläche von knapp 300 Quadratmetern und wird originär, so Günter Schwendner, von Firmen aus der Region erstellt. Im ersten Bauabschnitt werden jeweils acht Zimmer im Erd- und Obergeschoss erstellt, danach folgt der Baukörper für Küche und Gemeinschaftsräume und diese Bauabschnitte sollen bis Ende kommenden Jahres bezugsfertig sein. Anschließend werden die Außenanlagen und Gartenbereich angelegt und das bestehende Kinderheim saniert.
Der Jubiläumstag für die Lebenshilfe begann mit einem Gottesdienst in St. Sebastian und, so Stadtpfarrer Dr. Ulrich Manz, mit einem „hinreißenden Grußwort“von Nördlingens Alt-Oberbürgermeister Paul Kling, Vorsitzendem der Lebenshilfe im Landkreis. Kling habe die gemeinsame Feier der katholischen Pfarrei und der Lebenshilfe als lebendiges Beispiel des Miteinanders beschrieben, als fruchtbare Fortsetzung der Arbeit der Dillinger Franziskanerinnen, und Kling beschrieb den Ausbau des Kinderheims durch die Lebenshilfe als Pilotprojekt für ganz Schwaben. Mitten im Leben platziert, zwischen Eisdiele und Jugendheim, zwischen Marktplatz und Kirche, sei das Neubau- und Modernisierungsvorhaben des Kinderheims ein soziales und bauliches Vorzeigeobjekt.
Gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat unter Leitung von Andrea Laber und dem Verein der Lebenshilfe mit Johannes Eißner und Michael Stetz, wurde mit einer großen Helferschar das Pfarrfest mit 50-jährigem Jubiläum der Lebenshilfe organisiert.
Allen Helfern wurde von den Verantwortlichen für ihren Einsatz gedankt. Zahlreiche Spiele wurden mit und für die Kinder aufgebaut, eine Gruppe der Kindertagesstätte Sankt Franziskus bot einige Liedbeiträge. Gespräche und Austausch wurden in lockerer Atmosphäre an einem herrlichen Sommertag im Garten des Pfarr- und Jugendheims gepflegt. Die Kinder unterhielten die Gäste der Ju biläumsfeier.