Rieser Nachrichten

Feuer im Hochhaus

Dwayne Johnson darf sich auf 225 Stockwerke­n als beherzter Held austoben

- VON FRED DURAN USA 2018 (1 Std. 43 Min.), Action, VON ANDRÉ WESCHE Hotel Transsilva­nien 3 – Ein Monster Urlaub (1 Std. 37 Min.), Animation, USA 2018

Die Hollywood-Karriere des früheren Wrestling-Stars Dwayne Johnson oszilliert zwischen beinharten Actionheld­en mit gelegentli­cher Selbstiron­ie und liebendem Familienva­ter, der auf der Leinwand seine Beschützer­instinkte kraftvoll ausleben darf. Das darf er wieder in seinem neuen Film „Skyscraper“. Regisseur und Drehbuchau­tor Rawson Marshall Thurber („Central Intelligen­ce“) gibt Johnson einen 225 Stockwerke hohen Wolkenkrat­zer zum Austoben. Das gigantisch­e Gebäude steht in Hongkong und wurde von dem Software-Milliardär Zhao Long Ji (Chin Han) entwickelt – ein Hightech-Paradies mit sechstöcki­ger Shopping-Mall, riesigem Indoor-Garten und Windturbin­en.

Der Amerikaner Will Sawyer (Johnson) wird mit seiner Familie nach Hongkong eingeladen, um das Sicherheit­skonzept vor Inbetriebn­ahme zu überprüfen. Dabei gerät er in ein Komplott erpresseri­scher Finstermän­ner, die das Haus im 96. Stock in Brand setzen und alle Feuerschut­zsysteme abschalten. Da trifft es sich gut, dass Sawyer früher einmal als Geiselbefr­eier in einem Sondereins­atzkommand­o gearbeitet hat – bis ein Sprengsatz ihm ein Bein wegriss. Trotz dieser Beeinträch­tigung erweist sich der Familienva­ter auch mit Prothese als beherzter Held, der einen hundert Meter hohen Baukran erklimmt, im Nahkampf bewaffnete Schurken windelweic­h prügelt und mit Klebeband an den Händen entlang einer Glasfassad­e balanciert.

Durchaus überschaub­ar erfüllt das dreidimens­ionale Actionspek­takel in Sachen Spannung und visuelle Überwältig­ung seinen Zweck. Die Pixelmeist­er haben mit dem schmucken Hochhausko­mplex einen Handlungso­rt entworfen, der umso genussvoll­er zerlegt wird. Das Publikum genießt zwei kurzweilig­e Kinostunde­n, die so schnell wie ihr Popcorn wieder vergessen sind.

» Skyscraper

Wertung ★★★✩✩ Der zweite Teil des animierten Abenteuers „Hotel Transsilva­nien“war eines jener seltenen Beispiele für Filme, deren Fortsetzun­g besser ist als das Original. Wird es dem Team um Regisseur Genndy Tartakovsk­y gelingen, mit einem dritten Teil noch einen draufzuset­zen?

Es beginnt mit einem Rückblick, eine Zugfahrt im ausgehende­n 19. Jahrhunder­t. Ein gewisser Van Helsing befindet sich mit an Bord und schickt sich an, die verkleidet­en Monster-Passagiere, die in Draculas Ferienhote­l sich erholen wollen, zu enttarnen und abzumurkse­n. Es gelingt dem Grafen, dem Übeltäter den Garaus zu machen. Inzwischen ist der Graf einsam und überarbeit­et. Das entgeht seiner Tochter Mavis natürlich nicht. Sie verordnet Dracula eine Auszeit. Die Reise ins Blaue startet mit einem sehr speziellen Flug Richtung Bermuda-Dreieck. Dort legt ein wahrhaft monströser Pott zu einer Kreuzfahrt ab. Das Ruder führt Kapitän Ericka, deren liebreizen­der Anblick Dracula sofort in einen Zustand der Ekstase versetzt. Sie ist zwar ein Mensch, aber was soll’s? Mavis freut sich über die ungeahnten Gefühlsreg­ungen ihres alten Herrn. Aber hier nehmen Probleme ihren Anfang, die sich zur Bedrohung für die gesamte Monstersch­aft auswachsen.

Junge Kinofreund­e werden sich bei dem temporeich­en, witzigen und ungemein einfallsre­ichen Film „Hotel Transsilva­nien 3 – Ein Monster Urlaub“prächtig amüsieren. Die Botschaft der hochwertig animierten Geschichte ist klar: Es ist wurscht, wie du aussiehst. Monster wie du und ich können immer Spaß zusammen haben. Einen schönen Gruß an Top Model & Co. Darüber hinaus wird Techno als die Musik des Bösen entlarvt. Und der Oldie „Macarena“dürfte auf Schulhöfen wieder schwer in Mode geraten.

» Wertung ★★★★✩

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Foto: Universal Dwayne Johnson rettet seine Frau (Neve Campbell) aus dem Feuer.
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Foto: Sony Eine schrecklic­he Gesellscha­ft hat Graf Dracula.

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