Tag der Erinnerung
Der TSV Fremdingen feiert sein 70-jähriges Bestehen und blickt dabei auf seine ereignisreiche Geschichte zurück. Zum Geburtstag gibt es einige schöne Spendenschecks
Fremdingen Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, genauer gesagt am 1. Mai 1948, gründeten 22 Fußball-Interessierte den TSV Fremdingen. Sieben Jahrzehnte später gedachte der Verein in einem Festakt seiner Vergangenheit.
Zunächst hatte Pfarrer Michael Kammerlander im Freien vor dem alten Sportheim einen Gottesdienst zelebriert. 1. Vorsitzender Rudi Lauter begrüßte die Gäste, durch das Programm führte der ehemalige Vorstand Norbert Miesbauer. Der Ehrenamtsbeauftragte Sebastian Jaumann lieferte einen interessanten Überblick über die Geschichte des Vereins und zog das gut gefüllte Sportheim mit seinem rund 20-minütigen Vortrag in seinen Bann. „Jubiläen sind auch Tage der Erinnerung und des Rückblicks“, erklärte Jaumann. Beispielsweise erzählte er über den Bau des ersten Sportplatzes am Kellerbuck in den vierziger Jahren, über die Sorgen in den Fünfzigern, als die Mitgliederzahl schwand und sogar der Spielbetrieb wegen Spielermangels eingestellt werden musste, die FußballHochzeit der ersten Mannschaft in den 70ern, als sie zwölf Jahre lang ihre Stellung in der A-Klasse verteidigte, und über den Startschuss des Bauvorhabens „Sportheim“im Jahr 1988. 16 000 freiwillige Arbeitsstunden wurden damals geleistet. Es gab freilich nicht nur Fußball in Fremdingen: Jaumann berichtete vom Triathlon, von Skilanglauf und den offenen Dorfmeisterschaften im Kegeln.
Schirmherr Dr. Claudius Walgenbach meinte in seinem Grußwort: „Der Sport hat in unserem Leben und für das Leben große Bedeutung, und durch Fairness und Gemeinschaft erfahren die Jugendlichen Werte.“Aus einem reinen Fußballverein sei ein Sportverein mehreren Abteilungen geworden, so der Schirmherr. FrankMarkus Merkt, der Bürgermeister der Gemeinde Fremdingen, wandte sich an die Mitglieder: „Haltet dem TSV die Treue, wenn er euch braucht“, doch ihm sei nicht bange, denn vor so viel Energie, Tatkraft, Mut und Enthusiasmus könne er nur den Hut ziehen. Das Gemeindeoberhaupt hatte auch ein Geschenk dabei, denn die VR-Bürgerstiftung Ries steuert 1000 Euro zur Renovierung des in die Jahre gekommenen Bodens des Sportheims bei.
BFV-Kreisvorsitzender Helmut Schneider bedankte sich für die viele Arbeit bei allen Ehrenamtlichen: „Ich bin Gründungsmitglied beim SV Gansheim und weiß, wie viel Arbeit hier drinnen steckt. So eine Sportanlage sieht man sehr selten im gesamten Bezirk Schwaben. Schade nur, dass der TSV Fremdingen keimit ne eigenständige Fußballabteilung mehr hat.“Schneider hatte als Geschenk einen neuen Fußball im Gepäck.
Die Festansprache hielt Landrat Stefan Rößle, der zur Abkürzung des Programms auch gleich die Grußworte der anwesenden Politiker Ulrich Lange, Wolfgang Fackler und Peter Schiele überbrachte. Rößle lobte „die hervorragend aufgearbeitete Vereinsgeschichte“und meinte im Hinblick auf seinen eigenen Lebenslauf: „Wenn ich zurückblicke an die schönen Ereignisse in meinem Leben, da fällt mir immer wieder der Sportverein ein.“Und an die Vereinsverantwortlichen gewandt: „Man sollte auch zugeben, dass es auch Spaß macht, Vorstand, Jugendleiter etc. zu sein.“Rößle machte deutlich, dass er sich für den TSV Fremdingen freue, dass diese Gemeinschaft schon seit sieben Jahrzehnten anhalte. Auch Rößle hatte ein Geschenk dabei: Die Sparkasse Donauwörth-Oettingen spendierte dem Verein 500 Euro.
Erinnerungskrüge für langjährige Mitglieder
Intern nahm der Verein während des Festaktes, der musikalisch von der Jugendkapelle des Musikvereins Fremdingen unter Dirigent Daniel Stimpfle untermalt wurde, ebenfalls noch einige Ehrungen für langjährige Mitglieder vor. 1. Vorsitzender Rudolf Lauter überreichte an acht Mitglieder, die bereits seit mindestens 60 Jahren im Verein sind, jeweils einen Erinnerungskrug. Im Einzelnen waren es Helmut Dietz, Konrad Jaumann, Sebastian Jaumann, Ferdinand John, Alfred Pöschl, Anton Sandmaier, Kurt Schindler und Hans Stimpfle. Franz Miesbauer hat schon seit geraumer Zeit seinen Wohnsitz im Ausland und Ehrenvorstand Konrad Ott war aus gesundheitlichen Gründen entschuldigt.