Mathematik ist ihr Lieblingsfach
Auch wenn ihre Mitschüler es nicht so ganz verstehen können, begeistert sich Jasmin Haas schon immer für alle Teilbereiche der Mathematik
Nördlingen „Sieben gleich lange Strohhalme werden wie in der Abbildung gelegt. Bestimme die Größe des markierten Winkels.“Die Abbildung zeigt ein gleichseitiges Dreieck in einem Parallelogramm; zu bestimmen ist einer der stumpfen Winkel des Parallelogramms. Was für viele Menschen einer echten Knobelaufgabe gleicht, war für Jasmin Haas die Lieblingsaufgabe in der ersten Runde des diesjährigen Landeswettbewerbs Mathematik.
Vergangene Woche wurde die Sechszehnjährige, die in diesem Schuljahr die zehnte Klasse der Realschule Maria Stern besucht hat, als eine von acht besonders erfolgreichen Schülern im Rahmen eines Festakts prämiert. Denn inzwischen hat sie nicht nur die Aufgaben der ersten sowie zweiten Runde gelöst, sondern auch in den Osterferien an einem Landessiegerseminar teilgenommen.
„Ein solcher Wettbewerb ist einfach interessant. Für mich haben die Aufgaben den Reiz, sie zu lösen. Sobald ich den Ansatz gefunden habe, habe ich auch den Ehrgeiz, die ganze Aufgabe lösen zu wollen“, erklärt Jasmin. Mathematik hat ihr schon in der Grundschule Spaß gemacht; an der Realschule hat sie entsprechend den naturwissenschaftlichen Zweig gewählt. Dabei hat sie alle Bereiche der Mathematik nahezu gleich gern, Algebra und Zahlentheorie etwas mehr, Geometrie etwas weniger: „Ich mag es nicht, zu zeichnen“, sagt sie dazu und lacht.
In diesem Schuljahr hat sie bereits zum dritten Mal am Landeswettbewerb Mathematik teilgenommen, gemeinsam mit weiteren 1221 Schülern bayerischer Realschulen und Gymnasien, an die sich der Wettbewerb richtet. Jeweils im September wird das Aufgabenblatt veröffentlicht; im November 2017 war dann Einsendeschluss für die Lösungen. Im Dezember, eine Woche vor Weihnachten, erfolgte der Versand der Aufgaben der zweiten Runde, die dann innerhalb von sechs Wochen bearbeitet werden mussten.
Darüber hinaus hat Jasmin bei der Schulleitung darum gebeten, auch bei der Mathematik-Olympiade mitmachen zu dürfen; außerdem wurde sie mehrfach vom Unterricht freigestellt, um an den Seminaren des Mathematik-Vereins „Quod erat demonstrandum“sowie den Veranstaltungen des Schülerzirkels Mathematik an der Uni Augsburg teilzunehmen. Von der Schule habe sie sich immer gut unterstützt gefühlt, sagt die Mathe-Nachwuchsexpertin über die Realschule Maria Stern. Schulleiter Thomas Möckel ist sehr stolz auf die begabte Schülerin: „Wir freuen uns alle sehr über die mathematischen Erfolge von Jasmin.“
Auch bei ihren Zukunftsplänen spielt die Mathematik eine große Rolle, denn am kommenden Freitag erhält die Zehntklässlerin ihr Abschlusszeugnis und arbeitet dann ab September am Technischen Gymnasium Aalen an ihrem Abitur, um später Mathematik und Informatik zu studieren. Durch den künftigen Besuch eines Gymnasiums erhält sie zudem eine weitere Möglichkeit, ihr mathematisches Wissen unter Beweis zu stellen, denn da kann sie auch am Bundeswettbewerb Mathematik teilnehmen.