Kammerchor und Konzertorganist
Gastspiel in Sankt Georg in Nördlingen
Nördlingen Ein außergewöhnlicher Chor und ein hochkarätiger Konzertorganist sind am Dienstag, 31. Juli, mit einem Chor- und Orgelkonzert zu Gast in der Nördlinger St.-Georgs-Kirche. Der zu einem großen Teil aus hauptberuflichen Kirchenmusikern bestehende deutsch-deutsche Kammerchor unter der Leitung von Professor Hanelotte Pardall befindet sich auf einer Konzertreise im süddeutschen Raum. Mit dabei ist der international tätige Organist Stefan Kießling. Beginn ist um 19.30 Uhr, Karten gibt es an der Abendkasse ab 19 Uhr.
Im Zentrum des anspruchsvollen a-cappella-Programms steht Bachs Motette „Jesu, meine Freude“. In der wahrscheinlich für ein Begräbnis geschaffenen Komposition sind kunstvoll sechs Strophen des gleichnamigen Kirchenliedes von Johann Franck auf eine Melodie von Johann Crüger mit Passagen aus dem Römerbrief verschränkt. Der Abkehr von der Welt wird die Hinwendung zu Jesus Christus, die alle Trauer überwindet, gegenübergestellt. Die Hinwendung auf Christus wird auch mit zwei lateinischsprachigen Kompositionen des 20. Jahrhunderts dargestellt: Das vielstimmige „Adoro te“des norwegischen Komponisten Knut Nystedt und das „O sacrum convivium“von Olivier Messiaen entfalten jeweils eigene Klangwelten, um der Anbetung der Eucharistie, dem Gedächtnis des letzten Mahles Jesu, klingend Raum zu geben. Ein bedeutendes Chorwerk der unmittelbaren Nachkriegszeit bildet dazu einen Kontrast: Die 1946 entstandene Motette „O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens“von Kurt Hessenberg entfaltet die Bitte um Frieden breit und mit dramatischem bis hymnischem Gestus.
Orgelmusik bildet die zweite Achse des Programmes. Stefan Kießling wird zwei größere Kompositionen vortragen, die er im Lauf der Konzertreise kurzfristig in Abhängigkeit vom Charakter der jeweiligen Orgel vor Ort auswählt. Dafür verfügt er über ein reiches Repertoire an Orgelmusik vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, mit dem er Konzertreisen in alle Welt bestreitet.