Das Leben in die Hand nehmen
Entlassfeier an der Moll-Berczy-Mittelschule in Wallerstein
Wallerstein „Das Leben ist (k)ein Spiel und wer es recht zu spielen (leben) weiß, gelangt ans große Ziel“– unter diesem Motto stand der Gottesdienst, den Dekan Jürgen Eichler und Pfarrer Klaus Haimböck zusammen mit den Abschlussschülern der Moll-Berczy-Mittelschule Wallerstein feierten. Pfarrer Haimböck bezog sich in seiner Ansprache auf das in Bayern weit verbreitete Schafkopfspiel. Er erklärte die Symbole der Karten und setzte uneingeschränkt das „Herz“an die Spitze der Trümpfe.
Seiner Meinung nach sitzt bei einem guten Spieler „das Herz am richtigen Fleck“und er versteht es, alle Trümpfe in Gleichklang zu nutzen. Wer nur auf eine Farbe setze, werde scheitern. Rektorin Brigitte Ulbricht sah mit dem Schulabschluss eine ganz wichtige Neuorientierung bei diesem Spiel auf die Jugendlichen zukommen. Für zwei Drittel der Jugendlichen beginnt die Berufsausbildung, ein Drittel wird weiter auf eine Schule gehen. Waren es bisher die Eltern, Lehrer, Trainer oder andere Vorbilder, die ihr Spiel gecoacht hätten, so wären sie nun immer mehr auf sich allein gestellt. „Nehmt Euer Leben selbst in die Hand, geht verantwortungsvoll damit um, traut Euch was zu und habt vor allem Mut etwas zu verändern, wenn einmal Unzufriedenheit aufkommt“waren ihre Ratschläge an die Entlassschüler, zu deren Feier sie zuvor auch eine Reihe von Ehrengästen begrüßen konnte.
Mit dem Refrain der Fantastischen Vier aus dem Lied „Zusammen“stieg Klassenleiter Josef Wizinger in seine Rede ein. „Kommt, lasst uns bisschen noch zusammen bleiben“, das würde im Bezug auf die hervorragende Klassengemeinschaft angesichts der Schulentlassung kaum fortsetzbar sein. Andere Gemeinschaften warteten jedoch auf sie: die Familie, die Freunde, das Dorf, unser Land – ja die ganze Weltgemeinschaft. „Denkt international, vor allem inter, dann klappt das Zusammenspiel in der Gemeinschaft“, gab er seinen Schützlingen mit auf den Weg. Eine spontan gebildete Menschenkette in der Schulaula nahm die Jugendlichen symbolisch in den Reigen der kommenden Gemeinschaften auf. Klassensprecher Jochen Wiedenmann und Elternsprecherin Petra Seitz drückten in ihren Reden eine große Zufriedenheit aus und bedankten sich bei allen bisherigen „Coaches“und den „Platzwarten“auf dem „Spielfeld Schule“. Als beste Schüler der Schule erhielten Christoph Merz, Janek Hörndlein und Benedikt Altenburger ein Geschenk des Elternbeirates. Mit einem leckeren Büffet, das die Eltern gezaubert hatten, und einer Fotoshow über die gelungene Klassenfahrt ins Cilento Gebirge in Italien klang die sehr stimmige Feier aus.