So gelingt die perfekte Pasta
Nudeln zu kochen, geht eigentlich immer. Um die Zubereitung ranken sich aber viele Fragen. Öl ins Wasser oder nicht? Kalt abschrecken? Und wie viel Salz gehört in den Topf?
München Sie gehören zum Grundstock eines jeden Haushalts: Nudeln. Egal ob als Spaghetti, Penne oder Rigatoni – wenn nichts mehr geht, macht eine Portion Nudeln fast alle glücklich. Ein großes Plus: Die Zubereitung dauert nicht sehr lang. Was Hobbyköche beachten müssen, damit die Pasta nicht nur gut, sondern perfekt wird:
Was ist beim Nudeln kochen entscheidend?
„Nudeln brauchen beim Kochen Platz“, sagt Mario Gamba. Er ist Küchenchef im Sternerestaurant Acquarello in München. Nötig ist ein großer Topf, damit die Pasta locker und nicht zusammengepfercht im Wasser schwimmen kann. Pro 100 Gramm Nudeln sollte es mindestens ein Liter Wasser sein. Wer also 500 Gramm Nudeln kocht, sollte in einen Topf fünf Liter Wasser geben.
Soll man die Nudeln erst in den Topf tun, wenn das Wasser sprudelnd kocht?
„Ja, auf alle Fälle“, sagt Martin Seitel. Er ist Küchenmeister und Geschäftsführer im Kultur- und Kongresszentrum Kolpinghaus Regensburg und Mitglied im Verband der Köche Deutschlands. Legt man die Nudeln in das Wasser, bevor es kocht, kann es passieren, dass die Nudeln ankleben. Wichtig ist laut Seitel, dass das Wasser gut gewürzt ist, fast schon wie eine Suppe: Ins Wasser gehören daher etwa Knoblauch, Chili, Ingwer – und Salz.
Wann und wie viel salzen – beim Wasseraufsetzen oder erst wenn das Wasser kocht?
gibt es unterschiedliche Theorien“, sagt Inga Pfannebecker, Diplom-Ökotrophologin und FoodJournalistin in Amsterdam. Sie empfiehlt, das Wasser erst zu dem Zeitpunkt, an dem es kocht, zu salzen. Pro Liter Wasser sollte es mindestens ein Teelöffel Salz sein. „Wenn das Wasser wie Tränen schmeckt, dann ist es fürs Nudelkochen genau richtig.“
Ein Schuss Öl ins Kochwasser soll ein Festkleben der Nudeln verhindert. Stimmt das?
„Sinn hat das nur bei selbsthergestellten Nudeln wie etwa Tagliatelle, die nicht über Nacht trocknen“, sagt Gamba. Bei industriell produzierten Nudeln, die im Supermarkt gekauft werden, ist Öl im Kochwasser ein großer Fehler. Das Öl verbindet sich erst gar nicht mit dem Wasser. Werden die Nudeln nach dem Garen abgegossen, dann befindet sich auf der Pasta ein Ölfilm, der verhindert, dass sich Nudeln und Soße miteinander verbinden. Die Soße perlt quasi von der Pasta ab. Je nach Re„Da zept passt aber ein Schuss Öl gegebenenfalls gut in die Nudelsoße.
Wie lange ist die Kochzeit?
Während des Kochens sollte man die Nudeln immer mal wieder umrühren. Gamba und Seitel raten, die auf der Packung angegebene Garzeit zu verkürzen. Ist eine Kochzeit von neun Minuten vorgegeben, sollte man die Nudeln nach etwa sechs Minuten abgießen. Dann ist die Pasta bissfest und kommt in die heiße Soße, in der sie nachgaren kann.
Was gilt, wenn die Nudeln fertig gekocht sind? Ist es sinnvoll, sie kalt abzuschrecken?
„Bloß nicht!“, erklärt Pfannebecker. Damit geht Wärme verloren und die Nudeln landen kalt auf dem Teller. Außerdem spült das kalte Wasser die Stärke von den Nudeln. „Das ist insofern schlecht, weil die Stärke dafür sorgt, dass die Soße gut an der Pasta haftet.“
Was ist besser: Nudeln im Supermarkt kaufen oder selber machen?
„Beides ist gut“, findet Küchenchef Gamba. Er empfiehlt folgendes Rezept für jene, die Lust haben, etwa Bandnudeln selbst herzustellen: 400 Gramm Mehl mit 100 Gramm Hartweizengrieß mischen und mit zwei Eiern, sieben Eigelb, einem Teelöffel Olivenöl und einer Prise Salz zusammenkneten. Den Teig 30 Minuten ruhen lassen. Anschließend portionsweise durch eine Nudelmaschine drehen – oder den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in gleichmäßige Streifen schneiden. Die Kochzeit: Fünf Minuten und die Nudeln sind al dente, also bissfest. Sabine Meuter, dpa