Geht es gemeinsam besser?
Welche Vorteile Baugemeinschaften bieten können
Während die einen lieber für sich bleiben, gibt es andere, die die Gemeinschaft suchen – auch beim Wohnen. Ob Student, Single oder Senior – mehr oder weniger temporäre Wohngemeinschaften gewinnen an Bedeutung. Inzwischen gibt es auch – Süddeutschland ist dabei Vorreiter – einen Trend zum gemeinschaftlichen Bauen. In Freiburg und Tübingen wurden die bislang umfangreichsten Projekte umgesetzt.
Bauwillige schließen sich in einer Gemeinschaft zusammen, um mehrere Reihenhäuser oder ein größeres Gebäude zu errichten, in dem jeder Beteiligte später eine eigene Wohnung bezieht. Eine Baugemeinschaft kann auch sinnvoll sein, wenn ein Gebäude zur gemeinsamen Nutzung oder Vermietung umgebaut werden soll. Der Hauptgrund für ein Zusammengehen sind einerseits Kostenersparnis und individuellere Gestaltungsmöglichkeiten, andererseits eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber Bauunternehmern und Architekten.
Bevor das Grundstück gekauft wird, ist es ratsam, einen Architekten die Bebauungsmöglichkeiten prüfen zu lassen. Unter bundesverbandbaugemeinschaften.de sind Informationen zu finden. Dieser Verband ist jedoch keine Interessenvertretung für Baugemeinschaften. Er vereint lediglich Dienstleister, die erfahren sind in der Begleitung von Gemeinschaftsprojekten.
Das Risiko steigender Zinsen minimieren
Die Finanzierung kann entweder durch die verschiedenen Banken der einzelnen Baugemeinschaftsmitglieder oder durch eine gemeinsame Bank erfolgen. Das Guthaben aus einzelnen Bausparverträgen kann als Eigenkapital akzeptiert werden. Zur Absicherung gegen das Risiko steigender Zinsen kann die Gruppe einen sogenannten Gemeinschaftsbausparvertrag abschließen. Informationen zu den Regeln gibt es unter bausparkassen.de. Beratung und Praxis-Beispiele findet man unter umweltbank.de.
Ein Vergleich der Konditionen für die Gesamtfinanzierung lohnt sich auch in der Niedrigzinsphase. Zwischen dem billigsten und dem teuersten Angebot können viele Euro liegen. Die sicherste Vergleichsmethode sind die Restschulden, die nach der Zinsbindung bei gleicher Tilgungsrate übrig bleiben. Je geringer diese Schuld ist, desto besser ist das Angebot. be.p