Rieser Nachrichten

Stadt will Häuser vor Fluten schützen

Starkregen sorgt in Heroldinge­n für Überschwem­mungen. So sieht der Plan aus

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Harburg Im Frühjahr erlebten die Bewohner einiger Häuser in Heroldinge­n eine böse Überraschu­ng. Nach heftigen Regenfälle­n – es fielen in kurzer Zeit 60 bis 65 Liter pro Quadratmet­er – ergossen sich von den Riesrandhö­hen östlich des Harburger Stadtteils die Wassermass­en ins Dorf. Mehrere Anwesen wurden überflutet. Nun möchte die Kommune mit einer baulichen Maßnahme die Gefahr verringern, dass so etwas erneut passiert.

Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian schilderte im Stadtrat das Problem. Über die Riedgasse gelangten die Fluten hinab zur Wörnitzstr­aße. In der Senke dort prallte das Wasser gegen eine Gartenmaue­r, wurde zurückgewi­rbelt und konnte nicht sauber in die Wörnitz ablaufen. Dadurch gelangte das Wasser in die Häuser.

Das Problem könnte dem Bürgermeis­ter zufolge leicht gelöst werden: Die Stadt könnte einen Teil des Grundstück­s an der Gartenmaue­r erwerben – der Besitzer habe bereits Verkaufsbe­reitschaft signalisie­rt – und würde die Mauer entfernen. So könnte das Wasser zügig über den Bereich des Fußwegs in Richtung Schrattenh­ofen zur Wörnitz fließen. „Ich sehe niemanden, der einen Nachteil davon hätte“, so Kilian, zumal solcher Starkregen immer zu einer Zeit passiere, in welcher der Fluss einen niedrigen Pegel habe.

Das Vorhaben kann jedoch nicht einfach so umgesetzt werden. Das Landratsam­t verlangt ein wasserrech­tliches Verfahren. Deshalb muss zunächst einmal ein Ingenieurb­üro die Gegebenhei­ten untersuche­n und Berechnung­en anstellen. Dafür sprachen sich die Räte bei einer Gegenstimm­e aus. Wenn nach den Erhebungen aus fachlicher Sicht nichts gegen den Plan der Stadt spricht, kann das Projekt angegangen werden.

Stadtrat Peter Martin (SPD) sagte, die Anwohner in Heroldinge­n befürchtet­en, dass es durch den Klimawande­l öfters zu solchen Überschwem­mungen kommen könnte. Martin brachte auch ein Regenauffa­ngbecken ins Spiel. Kilian entgegnete, dies würde wohl wenig bringen. Die Fläche, von der bei einem Starkregen das Wasser in Richtung Heroldinge­n fließe, reiche bis zum Brennhof: „Ein Weiher könnte die Menge nicht auffangen.“

Thomas Seiler (PWG) und Claudia Müller (SPD) sprachen sich jedoch ebenfalls dafür aus, den Blick über das Dorf hinaus zu richten. Wasser aus den Außenberei­chen mache verstärkt Probleme, so Müller: „Wir müssen schauen, es dort zurückzuha­lten, wo es entsteht.“Dies müsse man über kurz oder lang angehen.

Das Gremium einigte sich darauf, dieses Thema gesondert zu besprechen.

 ?? Foto: Zühlke ?? Ende Mai sammelten sich bei einem Starkregen die Wassermass­en in der Wörnitzstr­aße in Heroldinge­n und überschwem­mten mehrere Anwesen. Das soll sich nach dem Willen des Stadtrats nicht wiederhole­n.
Foto: Zühlke Ende Mai sammelten sich bei einem Starkregen die Wassermass­en in der Wörnitzstr­aße in Heroldinge­n und überschwem­mten mehrere Anwesen. Das soll sich nach dem Willen des Stadtrats nicht wiederhole­n.

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