Sicherheitskräfte verhindern Eskalation
Erneuter Einsatz in Donauwörth. Wie die Polizei die Situation beruhigt hat
Donauwörth Die Sicherheitskräfte haben am Freitagabend im Ankerzentrum in Donauwörth eine drohende Eskalation abwenden können. Dies teilt das Polizeipräsidium Schwaben Nord auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Wie bereits gemeldet, rückten am Freitag um etwa 19 Uhr erneut starke Kräfte der Polizei an der AsylUnterkunft in der ehemaligen Kaserne an. Dort hatte am Vormittag ein Großeinsatz stattgefunden. Rund 250 Polizisten überprüften in dem Zentrum die Identität aller Bewohner von zwei Gebäuden. Die Beamten suchten nach gefährlichen Gegenständen, die – so ein Hinweis – im Falle von Auseinandersetzungen verwendet hätten werden können. In den Unterkünften der Gambier entdeckten die Polizisten dann mehrere Küchen- und Besteckmesser. Deren Besitz ist zwar grundsätzlich nicht strafbar, jedoch verstießen die Personen, welche die Messer mit auf dem Zimmer hatten, gegen die Hausordnung. Deshalb wurden die Messer sichergestellt.
Die Einsatzkräfte verlegten zudem vier Gambier, die zuletzt als Unruhestifter aufgefallen waren, in andere Unterkünfte. Ein fünfter Mann war bei der Aktion nicht aufzufinden. In Anwesenheit des Großaufgebots wurde auch gleich eine Reihe der Afrikaner in andere Räume verlegt, um mehr Platz für Familien zu haben. Dabei reagierten einzelne Personen auch emotional, so die Polizei. Zu nennenswerten Vorfällen sei es aber nicht gekommen. Am Abend sorgte die Aktion vom Vormittag aber dann doch wieder für Ärger. Einem Gambier passte anscheinend etwas nicht und er begann laut Polizei, das Personal zu provozieren. Durch sein Geschrei und seine Gesten habe er versucht, andere Bewohner des Zentrums anzustacheln. Es habe sich eine „bedrohliche Stimmungslage“gebildet. Der Sicherheitsdienst rief deshalb die Polizei. Die rückte zunächst mit örtlichen Kräften an. Aber auch der Einsatzzug des Präsidiums machte sich auf den Weg nach Donauwörth.
Vor dem Haupteingang des Ankerzentrums versammelten sich an der Einmündung der Jurastraße in die Sternschanzenstraße schätzungsweise 50 Beamte mit rund 20 Fahrzeugen. Dies bekamen zahlreiche Menschen mit, die sich aus dem benachbarten Freibad auf den Nachhauseweg machten. Gegen 19.45 Uhr holten einige Beamte, begleitet von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes, den jungen Mann, der als „Rädelsführer“aufgefallen war, aus der Einrichtung und legten ihm Handschellen an. Der Gambier sei in eine andere Unterkunft verlegt worden, teilt das Präsidium mit. Anschließend habe sich die Lage im Zentrum wieder beruhigt. Damit hätten die Einsatzkräfte relativ zügig wieder abrücken können.