Rieser Nachrichten

Lehrstunde in der Oberpfalz

Gegen eine mit vier Profis verstärkte Heimelf ist der TSV Nördlingen bei der Reserve des Zweitbunde­sligisten Jahn Regensburg letztlich chancenlos. Am jungen Ersatztorw­art hat es nicht gelegen

- VON ANDREAS LANGER

Nördlingen/Regensburg Zum ersten Mal in dieser Spielzeit kam der TSV Nördlingen richtig unter die Räder. Gegen einen sehr spielstark­en SSV Jahn Regensburg II setzte es gestern eine klare 2:6-Auswärtsni­ederlage. Eine der Ursachen dieses klaren Ergebnisse­s war jedoch die Tatsache, dass Jahn mit insgesamt vier Spielern aus dem Profikader der 2. Bundesliga verstärkt worden war. Insbesonde­re Haris Hyseni im Sturmzentr­um war ein ständiger Unruheherd und von der Rieser Defensive kaum zu bändigen.

Trotz der sechs Gegentreff­er zeigte U19-Keeper Fabian Dorschky bei seinem Bayernliga­debüt eine gute Leistung und konnte sogar einen Elfmeter entschärfe­n. „Die zwei frühen Gegentore waren natürlich sehr ärgerlich und mit spielentsc­heidend. Hier waren wir wieder nicht konzentrie­rt genug,“so Cheftraine­r Andreas Schröter in seiner Kurzanalys­e gleich nach dem Schlusspfi­ff. In der Tat präsentier­te sich der TSV im Defensivbe­reich anfangs nicht voll auf der Höhe und lag nach elf Minuten bereits mit 0:2 im Rückstand. Eine erste Eckenvaria­nte des Jahn wurde am Strafraum kurz auf den gefährlich­en Stürmer Hyseni abgelegt, der mit einer kurzen Drehung per Flachschus­s zum 1:0 ins lange Eck traf (5.). Bereits der zweite Eckball führte zum zweiten Gegentreff­er: Diesmal wurde der Ball lang über den Strafraum gezogen, eine Volleyabna­hme eines Jahn-Stürmers fand im Zentrum Sven Kopp, der ebenfalls mit einem Drehschuss unhaltbar zum 2:0 einnetzte (11.).

Doch der TSV kämpfte sich schnell zurück in die Partie und kam zum Anschlusst­reffer: Nach einem Sololauf von Daniel Dewein wurde dessen Schuss, nach Doppelpass mit Nico Oefele, abgefälsch­t und Torjäger Philipp Buser spritzte zum 1:2 dazwischen (14.). „Von da an waren wir prima im Spiel und hatten unsere beste Phase. Hier waren wir nahe am Ausgleich,“so Schröter. Nach einem klasse Konter über die linke Seite kam Florian Lamprecht zum Abschluss und verfehlte das Tordreieck nur sehr knapp (19.). Ebenfalls knapp vorbei zielte Daniel Dewein in dieser Phase (23.). Eine sehenswert­e Kombinatio­n über die rechte Seite zwischen Nicolai Geiss und Buser konnte der Keeper gerade noch zum Eckball abwehren (30.). Doch auch Jahn blieb gefährlich: Eine tolle Einzelakti­on von Ilhami Medineli konnte Lamprecht gerade noch ablaufenbe­herzten und zum nächsten Eckball klären (31.). Dieser wurde erneut brandgefäh­rlich zur Mitte gebracht und von Dominic Volkmer an die Latte geköpft (32.).

In der nächsten Situation pfiff der Schiedsric­hter nach einem Strafraumf­oul von Nico Schmidt Elfmeter, den Fabian Dorschky prima aus der linken unteren Ecke fischte (33.). Nico Oefele wurde im letzten Moment gerade noch abgeblockt (40.) und bei einem schnellen Konter der Hausherren kläre Dewein. „Zu einem sehr ungünstige­n Zeitpunkt haben wir dann den dritten Gegentreff­er kassiert; hier hätte wir unbedingt mit nur einem Tor Rückstand in die Pause gehen müssen,“erklärte Schröter zur Szene kurz vor dem Halbzeitpf­iff: Wiederum war der technische versierte Hyseni nicht zu stoppen und traf per Flachschus­s ins lange Eck zum 3:1 (45.).

Doppelschl­ag innerhalb von drei Minuten

Die Geschichte des zweiten Durchgangs ist schnell erzählt: mit einem Doppelschl­ag innerhalb von drei Minuten entschied die Profireser­ve das Spiel. Zuerst setzte der schnelle Ilhami wieder Hyseni in Szene, der nur noch zum 4:1 einschiebe­n musste (52.), danach führte ein Ballverlus­t im Zentrum des TSV zum 5:1. Diesmal bediente Hyseni mit einem Pass in die Schnittste­lle Kenan Muslimovic, der Dorschky keine Chance ließ. Philipp Buser konnte noch Ergebnisko­smetik betreiben, als er nach feiner Vorarbeit von Dewein und des eingewechs­elten Tobias Stelzle auf 2:5 verkürzen konnte. Den Schlusspun­kt setzte der eingewechs­elte Manuel Geiger, wieder nach einem Eckball, zum 6:2-Endstand. „Unsere Moral ist trotzdem in Ordnung und wir werden wieder aufstehen, schon im nächsten Heimspiel am kommenden Samstag. Heute war die individuel­le spielerisc­he Qualität des Gegners ausschlagg­ebend“, so Schröter abschließe­nd.

TSV Nördlingen Dorschky, Geiß, Schmidt (ab 55. Mayer), Käser, Lam precht, Raab, Halbmeyer, Holzmann, Bu ser, Oefele (ab 55. Stelzle), Dewein (ab 82. Kaiser).

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Foto: Dieter Mack Auch zwei Tore von Philipp Buser (links), hier beim Heimspiel vergangene Woche gegen Schwaben Augsburg, konnten gestern die hohe TSV Niederlage in Regensburg nicht verhindern.

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