B25 Strecke ist wieder frei
Die Umfahrung des Wilburgstettener Ortsteils Greiselbach ist fertiggestellt. Wie es beim zweiten Bauabschnitt weitergeht
Greiselbach „Freie Fahrt“heißt es seit Montagmittag für die Ortsumfahrung Greiselbach. Nach dem Festakt mit Ansprachen der Ehrengäste und Segnung der künftigen Verkehrsteilnehmer auf der 2,4 Kilometer langen Strecke durch Pater Thomas Madavana und Pfarrerin Anette Reese, gaben die geladenen Gäste mit einigen Greiselbacher Bürgern die langersehnte Umfahrung des Wilburgstettener Ortsteils für den Verkehr frei.
Ein „angenehmer Teil“seines Aufgabenfeldes seien Verkehrsfreigaben, führte Ministerialdirigent Gerhardt Rühmkopf. Die Bundesstraße 25 sei eine Netzmasche zwischen der Bundesstraße 2 bei Donauwörth und der Autobahn bei Dinkelsbühl und auch nach Mautpflicht der Bundesstraßen sei diese Verbindung eine nicht zu verhindernde Abkürzungsstrecke zwischen Augsburg und Feuchtwangen. Deshalb müssten Ortsumfahrungen für Entlastung der Bevölkerung sorgen.
Sieben Millionen Euro, 50 Prozent der Gesamtmaßnahme, wurden für den ersten Bauabschnitt bei Greiselbach verbaut und deshalb rief der Ministerialdirigent den Greiselbachern zu, ihre Ortsumfahrung pfleglich zu behandeln und sich daran zu erfreuen. „Lang ersehnt“war diese Ortsumfahrung laut Bayerns Staatssekretär Josef Zellmeier, denn erste Überlegungen für eine Umgehungsstraße reichen in die 1970er Jahre zurück. Unsicherheiten über den Fortbestand der Bahnlinie verzögerten das Vor- haben. Zellmeier erinnerte an den Spatenstich mit der damaligen Staatssekretärin Dorothee Bär im Dezember 2016 und nach eineinhalbjähriger Bauzeit könne die Verkehrsfreigabe gefeiert werden.
Für den zweiten Bauabschnitt bis zur Grenze nach Schwaben sei der Brückenbau im Frühjahr vorgesehen, der Straßenbau im Herbst kommenden Jahres. Zellmeiers Blick galt den weiteren Projekten wie Ortsumgehung Dinkelsbühl, wofür zum Jahreswechsel der Planfeststellungsbeschluss erwartet werde, und weiteren Ortsumgehungen in Richtung Feuchtwangen. Eine merkliche Verbesserung der Lebensqualität im Dorf wird sich laut Landrat Dr. Jürgen Ludwig in Greiselbach einstellen und wies eindringlich auf die Wichtigkeit des Bahnanschlusses für Wilburgstetten hin. Ein Dokument der Zeitgeschichte war vor 20 Jahren die Zusammenkunft mit Innenminister Joachim Herrmann am Dinkelsbühler Bahnhof und beim Holzwerk Rettenmeier zur Reaktivierung der Schiene und diese „dringend notwendige Großtat für die Menschen der Region“wünschte sich der Landrat von den politisch Verantwortlichen.
Mit „sanftem“Protest, mit positivem Bürgerengagement, Plätzchen für die Abgeordneten und 2500 Unterschriften hatte sich die Bevölkerung für die Ortsumfahrung eingesetzt und eine Vertreterin, Barbara Rost, fasste dieses Anliegen im Bilderbuch „von der Linde Gundula“zusammen. Diese steht in der Ortsmitte in Greiselbach und konnte Lärm- und Abgasbelastung nicht mehr ertragen.