Heiß, heißer, Sommer 2018 im Landkreis
Die Hitze macht Menschen, aber auch Tieren und Pflanzen zu schaffen. Auf was man bei diesen Temperaturen besonders achten sollte
Die Hitze macht Menschen, aber auch Tieren und Pflanzen zu schaffen. Auf was man derzeit achten sollte, lesen Sie auf
Landkreis Das Thermometer zeigte in der vergangenen Wochen durchgehend Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius an, wenn es denn überhaupt funktionierte. Auf dem Weg von der Haustüre zum Briefkasten läuft man bereits Gefahr in Schweiß zu ertrinken – die Hitze schafft die Menschen, aber auch die Tiere und die Pflanzen im Landkreis.
Viel trinken und wenig Zeit in der Sonne verbringen, das rät Mathias Block, Leiter des Rettungsdienstes BRK-Nordschwaben, um Kreislaufprobleme angesichts der Hitze zu vermeiden. Besonders oft davon betroffen seien ältere Menschen, so Block. „Sie haben weniger Durst und trinken dann manchmal gar nichts“, sagt er. Bei diesen Temperaturen könne das fatal sein. Schwindel, Kopfschmerzen, Lallen und dann der Kollaps – Anzeichen, einem Schlaganfall ähneln. Das könne auch Badegästen passieren, die zu lange in der Sonne liegen und dehydrieren.
Damit kennt sich Martin Gruber aus. Er ist Bademeister im Nördlinger Freibad auf der Marienhöhe. Gruber spricht von wenigen Unfällen in dieser Schwimmsaison. Aber mahnt dennoch: „Erst abkühlen und dann ins Wasser.“Andernfalls bleibe den Besuchern „die Luft weg“, da der Körper die Temperaturunterschiede nicht mehr ausgleichen könne. Wegen der anhaltenden Hitze rät er den Besuchern, sich auf Klassiker zu berufen: Kopfbedeckung, Schatten und keine ausgedehnten Sonnenbäder.
Während Freibadbesucher literweise Abkühlung vor der Nase haben, fehlt das Wasser in anderen Gebieten im Donau-Ries, etwa in den Wäldern bei Mönchsdeggingen oder in Untermagerheim. Sogenannte Flachwurzler, beispielsweise die Fichte, hätten in diesen Gebieten Probleme mit Trockenheit, sagt Manfred Faber, Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen. Brennende Zigaretten und Glasscherben könnten im schlimmsten Fall gar einen ganzen Waldbrand auslösen – auf dem Waldbrandgefahrenindex liegt der Landkreis derweil bei Stufe vier von fünf.
Die Regierung von Schwaben lässt deshalb täglich Luftbeobachter über den Landkreis fliegen, um Waldbrände frühzeitig auszumachen. Die Pressesprecherin der Regierung von Schwaben, Birgit Linke, erklärt, dass durch die sogenannten Luftbeobachtungen ein Schwelbrand besser gefunden werden und die Feuerwehr sogar zum Brandort gelotst werden kann.
Darauf wäre der Nördlinger Feuerwehrkommandant Marco Kurz im Ernstfall angewiesen. Ihm ist die Waldbrandgefahr ebenfalls bedie kannt, dennoch ist er erleichtert. „Die Situation ist aktuell sehr ruhig.“Auch vonseiten der Stadt in Nördlingen kann er von keinen Maßnahmen berichten, die hitzebedingt ergriffen werden. Dennoch rät er den Menschen keine offenen Feuer in der Nähe von Wäldern zu machen.
Neben Menschen und Pflanzen kämpfen auch Tiere mit den Temperaturen. Wulf-Dietrich Kavasch, Vorsitzender des Tierschutzvereins Nördlingen, mahnt deshalb bei der Hitze keine Tiere und Kleinkinder im Auto zurückzulassen. Ansonsten brauchten die Tiere ausreichend kaltes Wasser und genügend Rückzugsmöglichkeiten im Schatten. Bei Spaziergängen mit Hunden rät der Experte auf das Tier einzugehen und sich dessen Geschwindigkeit anzupassen. „Bei Tieren mit langen Haaren wäre auch der Gang zum Friseur zu empfehlen“, sagt Kavasch.