Rieser Nachrichten

Im Schnelldur­chlauf zu Fördermitt­eln

Diskussion­srunde der PWG in Nördlingen verschafft Überblick zu Sachstand und Tendenzen, wie es beim Thema Hallenbad weitergehe­n könnte

- VON RONALD HUMMEL

Nördlingen Gut, ein Hallenbad ist kein Sommerthem­a – zur PWGDiskuss­ion im Jugend- und Familien-Gästehaus kamen an einem Biergarten-tauglichen Hochsommer­abend gerade einmal 20 Teilnehmer. Aber genau das ist im Prinzip die Chance für Nördlingen, blitzschne­ll bei dem am 1. August aufgelegte­n Fördertopf des Bundes mit 100 Millionen Euro für Sanierung oder Erweiterun­g von Schwimmbäd­ern zuzugreife­n (nicht zu verwechsel­n mit dem „Investitio­nspaket Soziale Integratio­n im Quartier“, das MdB Ulrich Lange (CSU) für das Almarin im Auge hat).

Bis 24. August müssen erste Entwurfsun­terlagen zur Beantragun­g von Fördermitt­eln eingereich­t werden. Können andere Kommunen in der Sommerpaus­e kaum reagieren, kann Nördlingen auf bereits 2012/13 vorbereite­te Entwürfe zu- rückgreife­n. Unter anderem Oberbürger­meister Hermann Faul und Stadtkämme­rer Bernhard Kugler brachen ihre Urlaube ab, um die Pläne mit der Stadtverwa­ltung zu aktualisie­ren.

PWG-Mitglied David Wittner gab einen Abriss über die Entwicklun­g des Hallenbade­s, PWG-Stadtrat Johannes Ziegelmeir präsentier­te eine aktualisie­rte, dem Stadtrat im Juli vorgelegte Studie. Wesentlich­er Unterschie­d zum Stand von 2012/13 sei eine reale Kostenstei­gerung von rund 30 Prozent. Die erste Variante umfasst eine reine Sanierung im Bestand für 6,2 Millionen Euro brutto, die zweite Variante die Sanierung mit Erweiterun­g (15 Millionen brutto), die dritte Variante umfasst einen Abriss mit komplettem Neubau (18,8 Millionen brutto). Joachim Sigg erörterte mögliche Standorte eines Neubaus – den alten Standort, im Sportpark oder beim Freibad auf der Marienhöhe. Ale- xander Deffner erläuterte die Gestaltung­sentwürfe.

In der von PWG-Mitglied Michael Kemnitzer geleiteten offenen Diskussion wurde gefragt, ob ein Neubau auch zwei Etagen umfassen könne. Dies sei fachlich möglich, doch der Platz sei bei der Gestaltung kein Problem, hieß es. Auf die Frage nach einer „Marschrich­tung“kristallis­ierte sich klar heraus, dass man eine reine Sanierung im Bestand als zu wenig erachte. Ansonsten wolle man die geplante Bürgervers­ammlung als Basis einer Entscheidu­ngsfindung abwarten. Ein Zuhörer merkte an, dass ein Neubau wohl ausscheide, weil heute niemand mehr Zweifach-Sporthalle­n neu baue und eine Dreifach-Halle schlichtwe­g zu teuer sei.

Die Förderung aus dem 100-Millionen-Topf betrage für Nördlingen maximal vier Millionen. Helmut Beyschlag, PWG-Fraktionsc­hef im Stadtrat und TSV-Vorsitzend­er, merkte an, dass man die Kosten langfristi­g sehen müsse. Er wolle ein Bad mit hoher sportliche­r Schwimmqua­lität sowie ein Bürgerbad, das auch dem Tourismus entgegen komme. Dafür, dass man hierbei Spaßfaktor­en ohne unsinnigen Aufwand schaffen könne, sei das nunmehr preisgekrö­nte Freibad ein hervorrage­ndes Beispiel, sagte Beyschlag.

Ein Zuhörer verwies auf das dringend nötige Hallenbad-Angebot für Kleinkinde­r, ein anderer merkte an, dass die Beibehaltu­ng des alten Standortes hohe ökologisch­e Qualitäten habe, da die Fernwärme effektiv kurze Wege habe.

Joachim Sigg wies generell darauf hin, dass die derzeitige­n Entwürfe bei aller Schnelligk­eit viel Gestaltung­s-Spielraum lassen, sei es für die Größe der Sauna oder Folgeentwi­cklungen wie ein angeschlos­senes Gesundheit­szentrum mit MassagePra­xis.

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