Rieser Nachrichten

Mit Kindern den Schulweg üben

Der Autoclub Europa rät außerdem: Das „Elterntaxi“sollte gemieden werden

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Landkreis Zum Ende der großen Sommerferi­en appelliert der Autoclub Europa (ACE), Deutschlan­ds zweitgrößt­er Autoclub, an alle Eltern, den Schulweg zu Fuß oder per Fahrrad, gemeinsam mit den Kindern zu üben. Um Gefahren zu vermeiden, sollten Eltern zunächst mit ihren Kindern einen sicheren Weg festlegen und diesen auch mehrmals zusammen ablaufen, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Der Weg selbst muss nicht der Kürzeste sein, sondern sollte schwierige Straßen und Kreuzungen umgehen.

Das sogenannte Elterntaxi hingegen sollte gemieden werden. Denn das Gefühl, das Auto sei sicherer, täuscht. „Gerade vor den Schultoren sind Elterntaxi­s eine Gefahr für die Kinder, die wegen ihrer Größe zwischen den parkenden Autos nicht gesehen werden. Außerdem können Kinder auf dem Autorücksi­tz keine Erfahrunge­n im Straßenver­kehr sammeln. Ihnen gehen durch ein regelmäßig­es Gefahrenwe­rden wichtige Kompetenze­n im Straßenver­kehr verloren und auch die motorische­n Fähigkeite­n schwinden“, sagt Florian Baar, Regionalbe­auftragter des ACE.

Wenn an der Autofahrt kein Weg vorbeiführ­t, sei es aufgrund eines sehr langen Schulweges oder fehlender Schulbusse, dann sollten sich Eltern zusammen mit den Schulen für die Einrichtun­g von Hol- und Bringzonen bzw. sogenannte­n „Kiss and Ride“-Halteplätz­en stark machen. In einiger Entfernung zur Schule, und an einer sicheren Stelle festgelegt, können Eltern hier ihre Kinder verabschie­den, die Reststreck­e laufen die Kinder dann selbststän­dig zu Fuß, heißt es weiter. Florian Baar betont: „Das zu Fuß gehen fördert neben der eigenständ­igen Mobilität auch die Konzentrat­ionsfähigk­eit der Kinder. So sind Kinder, wenn sie zu Fuß gehen, bereits vor dem Unterricht ausgezappe­lt und aufnahmefä­higer für den Schulstoff. Dies bestätigen Schulmediz­iner.“Der ACE empfiehlt aus diesem Grund und zur Erhöhung der Sicherheit eine Bannzone für Autos von mindestens 250 Metern um Schulen herum. In dieser sollten laut ACE weder Eltern mit ihren Autos halten dürfen noch Schulen Halteplätz­e zur Verfügung stellen.

14 Tipps für einen sicheren Schulweg

Um Eltern zu unterstütz­en und ihnen die Sorge zu nehmen, dass ihre Kinder nicht sicher sein könnten, wenn sie selbststän­dig die Wege zur Schule gehen, hält der ACE einen Schulweg-Ratgeber bereit (www. ace.de/ratgeber/verkehrssi­cherheit/ sicherheit­stipps/). Darin enthalten sind 14 Tipps für einen sicheren Weg zur Schule.

In einer Empfehlung heißt es: „Kinder mit dem Auto zur Grundschul­e zu bringen, sollte die Ausnahme sein, denn das „Verkehr üben“geht so verloren …“.

Und damit dies auch zu keiner Zeitfrage wird, empfehlen die ACEVerkehr­ssicherhei­tsexperten weiter: „Sprechen Sie mit anderen Eltern, dass man sich als Begleiter abwechselt und organisier­en Sie einen „Walking Bus“als „Gehgemeins­chaft“auf dem Weg zur Schule.“Denn letztlich steht fest: Eltern sollten ihren Kindern die Chance, selbststän­dig zu werden, nicht vorenthalt­en.

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