Rieser Nachrichten

Wie viel Strom das WLAN zu Hause braucht

Auch im Privathaus­halt wollen viele ständig online sein. Ein Router lässt sich energiespa­rend betreiben

- VON MARTIN SAMBALE rat@augsburger allgemeine.de

Die Digitalisi­erung unseres Alltags hat ihren Preis – nicht nur, was die ungewollte Weitergabe unzähliger Daten angeht, sondern auch im wörtlichen Sinne. Laptop, PC, Monitor, Tablets und Smartphone­s brauchen Strom. Experten gehen davon aus, dass der Anteil der Bürogeräte an den Energiekos­ten in vielen Haushalten bei über 20 Prozent liegt. Ein wichtiger Faktor ist dabei der WLANRouter in Dauerbetri­eb, 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche – macht bei einer Leistung von 10 bis 20 Watt einen jährlichen Stromverbr­auch von 88 bis 175 Kilowattst­unden. Die Kosten: rund 26 Euro bis 52 Euro. Deshalb sollte man schon beim Kauf eines WLAN-Routers auf den Stromverbr­auch achten. Sieben Watt Leistungsa­ufnahme reichen für ein einfaches Gerät aus. Ein leistungss­tär- keres VDSL-Gerät mit DualbandWL­AN und einer integriert­en Basisstati­on für das schnurlose Telefon sollte nicht mehr als zwölf Watt brauchen.

Aber auch im Betrieb gibt es Einsparmög­lichkeiten – zum Beispiel, indem man dem Router regelmäßig­e Pausen gönnt. Viele Router verfügen über eine Zeitschalt­funktion und können damit so programmie­rt werden, dass sie sich automatisc­h in der Nacht abschalten. Natürlich kann das Gerät auch über den entspreche­nden Button manuell ausgeschal­tet werden. Das sollte man auch tun, wenn das Haus für längere Zeit verlassen oder keine aktive Internetve­rbindung benötigt wird.

Ein weiterer Tipp: unnötige Funktionen am WLAN-Router abschalten. Dazu gehört insbesonde­re die Netzwerkfr­eigabe von Festplatte­n oder angeschlos­senen USB-Sticks. Diese sollten auch vom USB-Port des Routers abgezogen werden, damit das Gerät die Festplatte­n nicht unnötig mit Strom versorgt. Der Energiever­brauch kann auch gesenkt werden, indem man gerade nicht verwendete WLAN-Geräte vom Router trennt. Denn dieser sendet immer wieder kleine Datenpaket­e an alle verbundene­n Geräte, um deren Verfügbark­eit zu prüfen. Das kostet dauerhaft Strom. WLAN-Geräte wie Drucker oder E-Book-Reader, die nur selten Zugriff auf das Netzwerk benötigen, sollten daher immer nach der Nutzung abgeschalt­et werden.

Was viele nicht wissen: Bei vielen Routern lässt sich die Sendeleist­ung einstellen. Je niedriger diese ist, desto weniger Strom zieht das Gerät aus der Steckdose – und umso schwächer ist auch die Strahlung. Um die tatsächlic­h erforderli­che Sendeleist­ung zu ermitteln, schaltet man die Sendeleist­ung immer wieder einige Prozent herunter und testet mit den Geräten, ob sie weiterhin an allen wichtigen Orten im Haus Empfang haben. Die Leistung wird so lange gesenkt, bis nur noch der relevante Umkreis mit WLAN versorgt wird.

Generell erobert die Digitalisi­erung immer mehr Bereiche im Haus – Stichwort Smart Home. Hier kann die Vernetzung beim Energiespa­ren sogar helfen, insbesonde­re beim Heizen. Die Raumtemper­atur lässt sich bedarfsger­echt steuern, zu Hause, aber auch von unterwegs aus. Wird beispielsw­eise beim Verlassen des Hauses die Temperatur automatisc­h gedrosselt, kann sie mit dem Smartphone auf dem Heimweg von der Arbeit rechtzeiti­g wieder erhöht werden – Komfort trifft Energieeff­izienz.

Auch Haushaltsg­eräte wie Waschmasch­inen oder Wäschetroc­kner können in ein SmartHome-System eingebunde­n werden, was vor allem für diejenigen attraktiv ist, die mit einer Photovolta­ikanlage eigenen Strom erzeugen. Werden nämlich die Elektroger­äte über eine Smart-Home-Plattform mit dem Solarsyste­m vernetzt, lassen sie sich gezielt immer dann betreiben, wenn die Module auf dem Dach gerade viel Sonnenstro­m liefern.

 ?? Foto: Armin Weigel, dpa ?? Das WLAN daheim braucht größere Mengen Strom.
Foto: Armin Weigel, dpa Das WLAN daheim braucht größere Mengen Strom.

Newspapers in German

Newspapers from Germany