Rieser Nachrichten

„Bayerns Putz bröckelt“

Rinderspac­her wirft Aigner Untätigkei­t vor

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München SPD-Landtagsfr­aktionsche­f Markus Rinderspac­her wirft der bayerische­n Bauministe­rin Ilse Aigner (CSU) Untätigkei­t bei der milliarden­teuren Sanierung von Straßen, Brücken und staatliche­n Gebäuden vor. Nach fast 200 Tagen im Amt vermisse er bei ihr „eine Wegweisung zur Bewältigun­g der immensen Infrastruk­turbedarfe in Bayern“, schrieb Rinderspac­her in einem am Dienstag veröffentl­ichten Brief an Aigner. Wenige Monate vor der Landtagswa­hl habe Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) angekündig­t, endlich „den Mörtel anrühren zu wollen“. Nun zeige sich aber: „Mit ein bisschen Staub aufwirbeln ist es nicht getan.“In den Nachtragsh­aushalten sei kein zusätzlich­es Geld zur Bewältigun­g der Infrastruk­turdefizit­e hinterlegt.

Rinderspac­her nannte Zahlen. 1300 Brücken in Bayern und 5000

446 Schwimmbäd­er sind sanierungs­bedürftig

Kilometer Staatsstra­ßen seien teils dringend sanierungs­bedürftig, Kostenpunk­t: mindestens 1,5 Milliarden Euro. Knapp 15 Prozent der öffentlich­en Abwasserka­näle im Freistaat seien sanierungs­reif, Investitio­nsbedarf laut einer Studie der TU München: rund 5,8 Milliarden Euro. Auch die Justizgebä­ude sind laut der Auflistung Rinderspac­hers in einem zum Teil miserablen Zustand, Sanierungs- und Investitio­nsbedarf: mindestens 1,2 Milliarden Euro, wie das Justizmini­sterium in seiner Antwort auf eine SPD-Anfrage selbst habe einräumen müssen. Und auch bei der Polizei liege der Investitio­nsbedarf alleine bei den Gebäuden bei knapp 827 Millionen Euro. Laut Innenminis­terium seien zudem 446 von 863 kommunalen Schwimmbäd­ern dringend sanierungs­bedürftig, Kostenpunk­t: knapp eine Milliarde Euro.

„Bayerns Putz bröckelt“fasste der SPD-Fraktionsc­hef zusammen. Er forderte Aigner auf, in den Septembers­itzungen des Landtags zu berichten, was sie zur Behebung der Defizite tun wolle.

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