Klassiker, Kabarett und Kleinkunst
„Monsieur Claude und seine Töchter“oder „Nathan der Weise“, TBC oder das Weihnachtskonzert der Stadtjazzerey: Die Stadt Nördlingen stellt ihr Programm vor. Besucher können sich jetzt noch Abokarten sichern
Nördlingen Seit 1977 finden Theatervorstellungen im Stadtsaal „Klösterle“statt. „Auch nach über vier Jahrzehnten gehört das Theaterabonnentenprogramm der Stadt Nördlingen zum unverzichtbaren Bestandteil des Kulturlebens in der Stadt und seit Anbeginn gehört ein treuer, fester Besucherstamm, die Abonnenten, zum unverzichtbaren Bestandteil der Theaterreihe“, würdigt Oberbürgermeister Hermann Faul die Verbundenheit vieler Besucher. In der kommenden Spielzeit stehen Komödien, zeitgenössische Stücke und aktuelle Theaterproduktionen auf dem Programm.
Gestartet wird am 20. September mit „Monsieur Claude und seine Töchter“. Stefan Zimmermann inszeniert die Komödie in drei Akten nach dem gleichnamigen Kinofilm. In Zeiten zunehmender Fremdenfeindlichkeit liefert das Stück auf sympathische und humorvolle Weise Denkanstöße für Toleranz und ein friedliches Miteinander. Weiter geht es am Dienstag, 6. November 2018 mit „Nathan der Weise“, ein Schauspiel in fünf Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing. Mit großer Weitsicht beschreibt Lessing nicht nur den sinnlosen Alleinvertretungsanspruch der drei monotheistischen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam, er bietet auch eine kluge Lösung an.
Abschließend wird am Dienstag, 4. Dezember das Landestheater Franken aus Dinkelsbühl im Stadtsaal zu Gast sein. Die Bühnenfassung von Florian Batermann nimmt den Literatur-Bestseller von Gaby Hauptmann „Suche impotenten Mann fürs Leben“als Grundlage für eine pfiffige Komödie.
Gleich nach Weihnachten startet das Theaterprogramm am Donnerstag, 10. Januar. Gila von Weitershausen, Cordula Trantow, Christian Wolff und Niklas Clarin spielen in „Noch einmal verliebt“. Ein Liebespaar das die 70 bereits überschritten hat, verleiht dieser Komödie, eine großartige Tiefe.
Mit „Wunschkinder“kommt das Tourneetheater Landgraf am 4. Februar ins Ries. Das erfolgreiche Autorenduo Hübner beschäftigt sich in diesem Stück mit den „größeren“Kindern und den entspre- chenden größeren Probleme. Martin Lindow und Gerit Kling, die ebenfalls aus vielen Film- und Fernsehrollen bekannt sind, spielen mit.
Zum Abschluss, ein Klassiker: Am Montag, 18. März, heißt es „Jeder stirbt für sich allein“, nach dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada. Die Theateraufführung, ebenfalls von der Konzertdirektion Landgraf, wurde 2015 mit dem ersten Preis der Inthega, dem Zusammenschluss aller Städte mit Aufführungen der Tourneetheater, ausgezeichnet. Eine anrührende, kraftvoll inszenierte Darbietung mit Helena Büttner und Peter Bause. Falladas berührendes Zeitdokument basiert auf den Ermittlungsdaten des 1942 durch Denunziation verhafteten, zum Tode verurteilten und in Plötzensee hingerichteten Ehepaares. Nicht zu Unrecht ist diese Produktion unter der Regie von Volkmar Kamm mit dem 1. Preis der Inthega ausgezeichnet worden, sind sich doch alle Kritiker und Besucher einig: Eine beeindruckende Aufführung des zehnköpfigen Ensembles, vor allem wegen des herausragenden Spieles von Büttner und Bause, wie es nur selten zu sehen ist.
Ergänzt wird das Theaterprogramm mit einer Kindervorstellung. Am Mittwoch, 28. November, spielt im Stadtsaal das Landestheater Schwaben, Memmingen, die Geschichte „Der gestiefelte Kater“der Gebrüder Grimm. Ein Theaterstück für die jungen Besucher, empfohlen ab fünf Jahren. Es beginnt um 15 Uhr.
Start der Kleinkunstreihe ist am Freitag, 19. Oktober, mit drei Powerfrauen aus dem Münchner Umland. Die „Wellküren“kommen nach Nördlingen. Und Burgi, Bärbi und Moni Well freuen sich auf ihren Aufritt und bringen ihre neue CD mit. „Abendlandler“besticht mit bayerischem Dreigesang gegen stumpfe Einfalt, fein handgemacht und mit verbalen Spitzen und großartiger Musik.
Sie gehören zum Kleinkunstprogramm der Stadt Nördlingen, wie Christbaumkugeln zum Weihnachtsbaum: Das Totale Bamberger Cabaret stellt am Freitag, 16. November, sein neues Programm vor. „Aller Unfug ist schwer“Guter Unfug hat einen Namen: TBC. Danach steht Matthias Klösel am Donnerstag, 22. November in der Alten Schranne auf der Bühne. „Liebe, Tod und was dazwischen – Viel schwarzer Humor“mit Musik und Kabarett von und mit Matthias Klösel. Bereits in den 90er Jahren war er im Rahmen des Kleinkunstprogramms im Café Radlos zu Gast. Es ist eine explosive Mischung aus Liedern und Geschichten voll von schwarzem, hintersinnigem Humor über die Liebe, den Tod und was sich alles dazwischen befindet.
Ein Christmas-Konzert nach Weihnachten, auf die Idee muss man erst einmal kommen: Und die Herren der Stadtjazzerey haben sich nicht zuletzt aus Terminschwierigkeiten auf den Samstag, 5. Januar 2019 festgelegt. Das ChristmasJazz-Konzert der Stadtjazzerey spielen die acht Urgesteine im Saal der Alten Schranne. Und wenn die Musiker nur ähnlich gut drauf sind, wie beim Jubiläumskonzert „25 Jahre Stadtjazzerey“und/oder das Publikum genauso begeistert mitgeht, dann steht für das Christmas-Konzert der famosen „Oldstars des Jazz“nichts mehr im Wege: Beginn wird am Samstag um 19 Uhr im Saal der Alten Schranne sein.
Kurz darauf steht ein Preisträger des in diesem Jahr erstmals vergebenen Kleinkunstpreises „Die Sau von Nördlingen“auf der Bühne. Ralf Winkelbeiner wurde von der Jury zwar nur auf den zweiten Platz gesetzt, war aber angesichts seines Vortrages ein Gewinner. Ralf Winkelbeiner steht am Freitag, 25. Januar 2019 auf der Kleinkunstbühne in der Alten Schranne.
Hildegart Scholten, die erste Preisträgerin der „Sau von Nördlingen“, hat mit dem Preis einen Soloauftritt im Kleinkunstprogramm der Stadt Nördlingen gewonnen. Eine schnoddrige, fast schon derbe, vom Dialekt geprägte Aussprache, eine Bühnenpräsenz mit der sie jeden im Publikum überraschte und mit einbezog und eine unverschämt charmante Dame mit pfiffiger Körpersprache und skurriler Komik und Wortwitz – kurzum ein grandioser Kleinkunstabend auf den sich die Besucher freuen können. Einem guten Kleinkunstabend steht dann am Samstag, 23. März, nichts im Weg. Vorverkauf wie gewohnt bei der Tourist Information der Stadt Nördlin gen.