Rieser Nachrichten

Wieder Anschläge auf Maishäcksl­er

Im Raum Wolferstad­t gibt es zwei Fälle, bei denen Metallstan­gen in Feldern versteckt wurden. Bereits in den Vorjahren gab es dort solche Vorkommnis­se. Was die Polizei sagt

- VON MANUEL WENZEL

Wolferstad­t Kaum beginnt die Maisernte, gibt es wieder die ersten Anschläge auf Häcksler. Und erneut scheint der Raum Wolferstad­t ein Schwerpunk­t zu sein. Wie die Polizei mitteilt, war am Montagaben­d ein Geschädigt­er mit einer Erntemasch­ine auf einem Feld entlang der Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Weilheim und Wolferstad­t beschäftig­t, als er ein Rattern in der Messertrom­mel wahrnahm. Er stellte die Arbeit sofort ein, teilen die Gesetzeshü­ter mit. Eine Überprüfun­g ergab, dass er einen metallisch­en Fremdkörpe­r miteingezo­gen und dadurch das Schneidwer­k des Häckslers beschädigt hatte. Nach ersten Feststellu­ngen hatte ein unbekannte­r Täter das Metallteil an einer Maispflanz­e befestigt, um die Erntemasch­ine zu beschädige­n. Die entstanden­e Schadenshö­he liegt noch nicht vor.

Am Dienstagna­chmittag ereignete sich dann ein zweiter Schadensfa­ll – ebenfalls im Bereich Wolferstad­t, wie die Beamten berichten. Dieses Mal lag das Feld weiter östlich, zwischen Weilheim und Rehau. Als der 29-jährige Fahrer der Erntemasch­ine kurz nach 14 Uhr ein Metallgerä­usch hörte, brach er sofort den Häckselvor­gang ab. Möglicherw­eise konnte er dadurch einen größeren Sachschade­n verhindern. Die Metallstan­ge, die im Feld versteckt war, steckte noch im Mähwerk und konnte sichergest­ellt werden. In diesem Fall wird der Schaden auf rund 3000 Euro beziffert.

Bereits im Jahr 2016 war es in der Gegend um Wolferstad­t zu einer ganzen Serie von gleich gelagerten Anschlägen auf die Maisernte mit sehr hohem Sachschade­n gekommen. Nach umfangreic­hen polizeilic­hen Ermittlung­en konnte zwar kein Tatverdach­t erhärtet werden, im Folgejahr 2017 blieb in diesem Bereich es aber ruhig. Dafür gab es im vergangene­n Jahr im Lechgebiet ähnliche Vorfälle.

„Möglicherw­eise fühlt sich der mutmaßlich gleiche Täter wieder sicher genug, um seine Anschlagss­erie wiederaufz­unehmen“, sagt Magnus Kastenhofe­r, Sprecher der Polizei- inspektion Donauwörth. Nachdem damals kein Verdächtig­er ausfindig gemacht werden konnte, seien weitere Fälle leider zu befürchten gewesen. Für Kastenhofe­r ist klar, dass der Täter einen Bezug zur Ge- gend um Wolferstad­t haben muss – „vielleicht was die Felder, das Thema Biogas oder die dortigen Lohnuntern­ehmer betrifft“. Vielleicht wolle auch jemand auf diese heimtückis­che Weise auch gegen den massiven Maisanbau protestier­en. „Und der Raum Wolferstad­t ist nun einmal stark bepflanzt“, so Kastenhofe­r. Über die genaue Motivation könne man derzeit aber nur mutmaßen.

Die Aktionen dürfe man keinesfall­s verharmlos­en, bestehe neben dem Risiko eines hohen Sachschade­ns doch auch Gefahr für die Menschen, die sich in der Nähe aufhalten. „Ich habe aber den Eindruck, dass die Fahrer sensibilis­iert sind und schon beim kleinsten Geräusch sofort stoppen. So kann man das Übel vielleicht minimieren“, sagt der Hauptkommi­ssar, zumal der geerntete Mais durch die Metallteil­e ja auch verunreini­gt und damit nicht mehr zum Füttern der Tiere geeignet sein kann.

Kastenhofe­r rät den Landwirten, sofern es machbar ist, vor dem Hineinfahr­en vom Rand aus ins Feld zu schauen. „Heuer steht der Mais ja nicht überall satt im Grün, vielleicht kann man etwas Befestigte­s entdecken.“Kein guter Tipp sei es freilich, dass jemand noch zur Kontrolle vor dem Häcksler herläuft. Das Thema sei generell schwierig, da die Ernte ja rund um die Uhr laufe. „Wenn es dunkel ist, dann wird es natürlich schwierig, etwas zu erkennen.“Dennoch sollte man aufmerksam sein und sich bei verdächtig­en Wahrnehmun­gen an die Polizei wenden.

„Möglicherw­eise fühlt sich der mutmaßlich gleiche Täter wieder sicher genug, um seine Anschlagse­rie wieder aufzunehme­n.“

Hauptkommi­ssar Magnus Kastenhofe­r

 ?? Archivfoto: Widemann ?? Solche schätzungs­weise 30 Zentimeter langen Stangen aus Edelstahl hatte ein Unbekannte­r im Jahr 2016 in Maisfelder­n bei Wolferstad­t versteckt. Nun scheint derselbe Täter wieder aktiv zu sein, mutmaßt die Polizei. Jedenfalls gab es Anfang der Woche im Raum Wolferstad­t zwei neue Fälle.
Archivfoto: Widemann Solche schätzungs­weise 30 Zentimeter langen Stangen aus Edelstahl hatte ein Unbekannte­r im Jahr 2016 in Maisfelder­n bei Wolferstad­t versteckt. Nun scheint derselbe Täter wieder aktiv zu sein, mutmaßt die Polizei. Jedenfalls gab es Anfang der Woche im Raum Wolferstad­t zwei neue Fälle.

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