Rieser Nachrichten

Respektvol­ler Umgang und Wertschätz­ung

Verantwort­liche der sozialen Organisati­on aus Chile zu Gast im Ries. Was die Delegation beeindruck­t

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Nördlingen Eine vierköpfig­e Delegation, geführt vom Schulleite­r der chilenisch­en Einrichtun­g, Carlos Collio, besuchte den Verein Sternenkin­der aus Nördlingen und Umgebung. „Es ist mir sehr wichtig, dass unsere Lehrerinne­n sehen, wie Menschen mit Behinderun­g in Deutschlan­d betreut werden und dabei Anregungen für ihre Arbeit mitnehmen können“, so Collio. Die Gruppe hatte dabei die Möglichkei­t, einen Tag lang die Donau-RiesWerkst­ätten der Lebenshilf­e zu besichtige­n, in der Gruppe mitzuarbei­ten und mit den Verantwort­lichen, die die Arbeit einteilen und vorbereite­n, zu sprechen. Werkstattl­eiter Michael Hesselt gab den Chilenen einen Einblick in Netzwerke und Auftragsak­quise. Interessan­t war für die Teilnehmer auch das Verhältnis Pädagogik und Arbeit, für das Sozialdien­stleiterin Anja Großner zuständig ist. „In Chile ist es sehr schwierig, Firmen zu motivieren, Aufträge an Einrichtun­gen für Menschen mit Behinderun­g zu vergeben – da sind wir mit der Inklusion noch ganz ganz am Anfang“, sagt Collio.

Die Delegation besuchte außerdem die Werkstätte des Samariters­tiftes in Neresheim und eine Wohngruppe des Dominikus-Ringeisen-Werkes in Ursberg. In diesem Zusammenha­ng wurden die zukünftige­n Freiwillig­eneinsätze im Rahmen des Programmes „weltwärts“besprochen und die Zusammenar­beit zwischen Chile und Deutschlan­d neu strukturie­rt. Bekanntlic­h schickt der Verein Sternenkin­der jährlich drei Freiwillig­e über die Diözese nach Südamerika und in Zukunft sei es auch möglich, dass im Rahmen des „Reverse-Programmes“jugendlich­e Chilenen hier einen Freiwillig­eneinsatz durchführe­n. „Wenn die Finanzieru­ng seitens des Bundes steht, könnten vier Chilenen im Januar bereits in Ursberg arbeiten“, sagt die Verantwort­liche der Diözese, Sonja Treffler.

Besuch in der Hermann Keßler Schule

Weitere wichtige Programmpu­nkte waren der Besuch der HermannKeß­ler-Schule der Lebenshilf­e in Möttingen, die Leiterin Gabriele Allgayer-Pfaff in verschiede­nen Schwerpunk­ten vorstellte. Beeindruck­t waren die Teilnehmer dort von der Idee der Kneipp-Schule und den Möglichkei­ten der unterstütz­ten Kommunikat­ion. Auch stellten die Bewohner Michael Strambach, Susanne Schröttle und Gerda Kopp im Rahmen eines Frühstücks ihr Lebenshilf­e-Wohnheim in der Bergerstra­ße vor. Insbesonde­re vom Konzept der kleinen, familienäh­nlichen Gruppen, in denen jeder Dienste verrichten muss, war die Delegation begeistert, nachdem so etwas in Chile gar nicht vorgehalte­n werde.

Bei einer Vorstandss­itzung rechnete man mit den chilenisch­en Fachleuten die durchgefüh­rten Projekte ab und diskutiert­e neue. Sternenkin­der-Vorsitzend­er Manfred Steger und Carlos Collio nahmen sich viel Zeit, um über die Schule und die Situation vor Ort zu sprechen. Anfang September werde ein Café auf dem chilenisch­en Gelände eröffnet, für das der Verein in Deutschlan­d nahezu 70 000 Euro an Spenden aufgebrach­t habe.

Ein besonderes Erlebnis für alle war ein Treffen mit rund 20 ehemaligen Freiwillig­en, die bereits in Chile arbeiteten. Beendet wurde der Besuch dann schließlic­h bei einem großen Abschlussf­est in Birkhausen.

 ?? Foto: Monika Steger ?? Vorstandss­itzung mit den Verantwort­lichen aus Chile von links: Anna Meltzer, Ute Borgheyink, Doris Kohl, Nicole Lehrl und Manfred Steger (alle Vorstand Sternenkin  der), Carlos Collio, Yaremy Espinoza, Katerin Riquelme (Schule in Chile) Georg Fi  scher (Vorstand Sternenkin­der) und Yamilet Cid (Schule in Chile).
Foto: Monika Steger Vorstandss­itzung mit den Verantwort­lichen aus Chile von links: Anna Meltzer, Ute Borgheyink, Doris Kohl, Nicole Lehrl und Manfred Steger (alle Vorstand Sternenkin der), Carlos Collio, Yaremy Espinoza, Katerin Riquelme (Schule in Chile) Georg Fi scher (Vorstand Sternenkin­der) und Yamilet Cid (Schule in Chile).

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