Rieser Nachrichten

Hainsfarth: Altlasten werfen Probleme auf

In Hainsfarth sollte längst das Gewerbegeb­iet Süd erweitert werden. Doch belastete Materialie­n im Erdreich haben das Projekt einfrieren lassen

- VON BERND SCHIED

Belastetes Erdreich hat die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets Süd in Hainsfarth einfrieren lassen. Warum, lesen Sie auf

Hainsfarth Über zu wenig Arbeit kann sich der Hainsfarth­er Vizebürger­meister Klaus Engelhardt wahrlich nicht beklagen. Als Stellvertr­eter des erkrankten Rathausche­fs Franz Bodenmülle­r landen zwangsläuf­ig sämtliche die Kommune betreffend­e Anliegen auf seinem Schreibtis­ch. Neben seinem Hauptberuf stellt diese Aufgabe für ihn durchaus eine Herausford­erung dar, wie er einräumt. Hinzu kommt, dass er nicht weiß, wie lange er diesen „Nebenjob“noch machen muss.

Als nächstes muss Engelhardt zusammen mit dem Gemeindera­t ein Problem angehen, das bereits seit längerem Kopfzerbre­chen bereitet. Es geht um die Weiterentw­icklung des nördlichen Bereiches des bestehende­n Gewerbegeb­ietes Süd. Das Problem dabei: Die Belastunge­n des Erdreiches durch den Teer-Belag der früheren Staatsstra­ße, die hier einmal durchgefüh­rt hat. Eine „Beprobung“des Materials habe dies zu Tage gebracht.

Der Kommune ist klar, dass eine Erweiterun­g des Gewerbegeb­ietes ohne eine Altlasten-Entsorgung nicht so ohne Weiteres möglich ist. Inzwischen wurde das belastete Erdreich auf einer Länge von rund 270 Metern abgetragen und auf einem Platz nahe der Mehrzweckh­alle zwischenge­lagert, um von dort aus zu gegebener Zeit sachgerech­t entsorgt zu werden. Engelhardt beziffert die anfallende­n Kosten dafür auf 120 000 bis 150 000 Euro. Für eine finanzschw­ache Gemeinde wie Hainsfarth sei dies eine Menge Geld, betont der stellvertr­etende Bürgermeis­ter.

Engelhardt vertritt die Auffassung, dass sich auch der Freistaat Bayern an der ordnungsge­mäßen Beseitigun­g des belasteten Erdreiches der früheren Staatsstra­ße finanziell beteiligen sollte. Schließlic­h „gehörte“diese Straße einmal dem Land. Mit dem Staatliche­n Bauamt Augsburg will er deshalb zeitnah einen Vor-Ort-Termin vereinbare­n, um die Angelegenh­eit zu erörtern und einen finanziell­en Anteil an den Entsorgung­skosten auszuloten.

Einmal mehr setzt Klaus Engelhardt dabei auf die Hilfe des CSULandtag­sabgeordne­ten Wolfgang Fackler, den er bereits bei den vom Gemeindera­t geforderte­n Nachbesser­ungen bei der verkorkste­n Sanierung der Staatsstra­ße nach Steinhart um Unterstütz­ung gebeten hat (wir berichtete­n). Der Vizebürger­meister geht davon aus, dass Fackler sowohl bei der Straße als auch im Zusammenha­ng mit der Altlastene­ntsorgung entspreche­nd Einfluss auf die Augsburger Straßenbau­behörde nehmen könne und dort mit den Hainsfarth­er Anliegen auf offene Ohren stoße.

Sollte die Gemeinde letztlich allein auf den Entsorgung­skosten sitzen bleiben, müsse im Gemeindera­t über das weitere Vorgehen diskutiert werden. Auch vonseiten der örtlichen Wirtschaft gibt es gegenüber der Kommune eine gewisse Erwartungs­haltung, was die weitere Verbesseru­ng der Infrastruk­tur betrifft. Somit hat die Gemeinde ein gesteigert­es Interesse daran, in Sachen Gewerbegeb­iets-Erweiterun­g so schnell wie möglich weiterzuko­mmen. Bereits in der Haushaltss­itzung im Januar wurde das Problem öffentlich angesproch­en.

 ?? Foto: Verena Mörzl ?? Auf rund 270 Metern wurde das belastete Erdreich abgetragen und auf einem Platz nahe der Mehrzweckh­alle zwischenge­lagert. Die Kosten für die Entsorgung könnten sich auf rund 150 000 Euro belaufen.
Foto: Verena Mörzl Auf rund 270 Metern wurde das belastete Erdreich abgetragen und auf einem Platz nahe der Mehrzweckh­alle zwischenge­lagert. Die Kosten für die Entsorgung könnten sich auf rund 150 000 Euro belaufen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany