Wallfahrt zu Ehren des Heiligen Blasius
Raustetten Der Heilige Blasius zählt zu den 14 Nothelfern der katholischen Kirche. Seit dem 11. Jahrhundert wird jedes Jahr am 3. Februar in der katholischen Kirche der Blasius-Segen erteilt. Bei der Segensformel bittet man um Halsgesundheit und um die Bewahrung vor allem Übel. Blasius zählte zu den großen Wohltätern seiner Zeit. Als Arzt soll er vor seinem Bischofsamt einmal ein Kind vor dem Ersticken bewahrt haben, indem er eine Fischgräte aus dem Hals des Kindes entfernte. Er ist der Schutzpatron der Ärzte, der Bäcker, Bauarbeiter, Gipser, Maurer, Schneider und der Steinmetze.
Man braucht sich nicht zu wundern, dass in Raustetten der BlasiusTag noch gebührend gefeiert wird. Steht doch dort ein Denkmal und Kleinod des Spätbarocks, die Kirche zu St. Blasius. Der Weiler mit den wenigen Familien hätte sich nach dem Dreißigjährigen Krieg wohl keine so prächtige Kirche leisten können. Die Fürstbischöfe aus Ellwangen bauten diese schöne Kirche im Barockstil auf und verschrieben viele Liegenschaften und Geld zum Erhalt des Denkmals. Der Baumeister war der Bruder des Erbauers vom Schönen Berg in Ellwangen, Christian Thumb. Um 1700 entstand eine kleine Wallfahrt, die aber die Säkularisation nicht überdauerte. 2004 ließ die kleine Kirchengemeinde St. Andreas aus dem benachbarten Württemberg die Wallfahrt wieder aufleben. Gläubige Bürger marschieren heuer zum 15. Mal von Unterwilflingen nach Raustetten. Am Sonntag, 9. September, ist es wieder so weit, um 7.30 Uhr marschieren die Fußwallfahrer an der St. Andreaskirche los.
Der 7,5 Kilometer lange Weg führt über befestigte Wege. An vier Stationen, mitgestaltet von der Ministrantengruppe, werden Stellen aus der Bibel betrachtet und im Fürbittgebet der Sorgen und Nöte der Pilger gedacht. Der Gottesdienst, begleitet vom Kirchenchor, beginnt in Raustetten um 10.30 Uhr. Danach gibt es die Möglichkeit zur Einkehr in zwei Gasthäusern.