Beliebtes Superfood aus dem Ries
In Ederheim wurde vor kurzem die Aroniabeere geerntet, ein Gewächs, das die Gesundheit fördern soll. Der Bio-Bauer hat die Frucht seit 2011 und inzwischen auch erweitert
Ederheim In der Reihe der gesunden Lebensmittel ist die Aroniabeere seit einigen Jahren kein Außenseiter mehr. Und während von den sogenannten Superfoods auch immer wieder Gemüse- oder Obstsorten in der Kritik stehen, weil ihr ökologischer Fußabdruck überhaupt nicht in die Bio-Schiene passt (lange Transportwege, viel Wasserverbrauch), hat es die Aronia etwas leichter. Die Beere wächst inzwischen bei uns in der Region. Zu den deutschen Anbaugebieten zählt auch das von Christian Angermeyer aus Ederheim.
Angefangen hat der Rieser Biobauer 2011 und pflanzte auf einem rund 1,5 Hektar großen Feld rund 370 Aronia-Sträucher an. Bereits seit 2009 baut die Familie Dinkel, Getreide und Hülsenfrüchte – ein Bio-Betrieb. Zunehmend positive Kundengespräche und Rückmeldung über die helfende und heilende Wirkung der Pflanze haben Angermeyer nach eigenen Angaben dazu veranlasst, in diesem Jahr eine weitere Fläche von 1,1 Hektar zu bepflanzen. Seit 2013 gibt es zudem einen Verkaufsschrank in Ederheim, der 24 Stunden geöffnet hat. Die Produkte rund um die Frucht werden ab Hof vermarktet und über einen Shop im Internet verkauft.
Nun ist es im Ries recht ungewöhnlich, die Aroniabeere anzu- pflanzen. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika. Doch dem Biobauern fielen die „gigantischen Inhaltsstoffe“auf, wie er selbst sagt. Die Beere mit dem herb-süß-säuerlichen Geschmack wird entweder als Frucht gegessen oder als Saft getrunken. Auch Marmelade oder Gelee sind üblich. Wie Angermeyer auf seiner Homepage mitteilt, soll der Aronia-Saft einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Beere haben: die enthaltenen Vitalstoffe gelangen schneller ins Blut und können dort ihre Wirkung entfalten. In Ederheim wird deshalb auch der Saft selbst hergestellt.
Die Verbraucherzentrale hat die Beere einmal genau unter die Lupe genommen. Und tatsächlich sind sie den Angaben zufolge reich an sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden und phenolischen Säuren, Vitamin C und haben einen hohen Eisen-, Folsäure- und Jodgehalt.
Kritiker versuchen das Image der Beere anzukratzen, da sie geringe Mengen Amygdalin (ein toxischer sekundärer Pflanzeninhaltsstoff) enthält, der Blausäure im Körper freisetzen und im schlimmsten Fall Vergiftungserscheinungen hervorrufen könnte.
Das Max-Rubner-Institut/Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel hat den regelmäßigen Verzehr von Produkten rund um die Aronia allerdings als unbedenklich eingestuft.