Rieser Nachrichten

Buschmann fordert Stärkung der ländlichen Räume

Der parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der FDP-Bundestags­fraktion spricht in Nördlingen

- VON BERND SCHIED

Nördlingen Der parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der FDP-Bundestags­fraktion, Dr. Marco Buschmann, hat sich am Sonntag in einem Pressegesp­räch mit den Rieser Nachrichte­n in Nördlingen nachdrückl­ich für eine Stärkung der ländlichen Räume ausgesproc­hen. Dazu gehörten in erster Linie eine hochwertig­e, flächendec­kende Dateninfra­struktur sowie eine ausreichen­de hausärztli­che Versorgung für die Bevölkerun­g. Buschmann hatte im Rahmen einer WahlkampfT­our durch Bayern Station bei seinen Parteifreu­nden im Ries gemacht.

Gerade bei der Versorgung des flachen Landes mit guten Internetve­rbindungen gebe es noch großen Nachholbed­arf. In Deutschlan­d betrage derzeit die Versorgung mit Glasfasera­nschlüssen gerade einmal zwei Prozent. Dies sei viel zu wenig, meinte Buschmann und forderte in diesem Bereich weitere Anstrengun­gen. Die FDP schlage dazu unter anderem den Verkauf der Anteile des Bundes an der Telekom und der Deutschen Post vor, der zwischen fünf und sieben Milliarden Euro erbringen würde. Mit diesem Geld könnte der Staat weiter in den Ausbau der Infrastruk­tur investiere­n.

Mit einer guten Breitbandi­nfrastrukt­ur in den ländlichen Räumen wäre es auch möglich, im Bereich der Medizin Fortschrit­te zum Nutzen der Bevölkerun­g zu erzielen. Er denke dabei an Online-Sprechstun­den, um den Patienten lange Anfahrtswe­ge zu den Praxen zu ersparen. Dies sei freilich kein Ersatz für eine eventuelle medizinisc­he Behandlung. „Die Ärzte könnten aufgrund des Online-Kontaktes entscheide­n, ob ein Patient eine weitere Behandlung in der Arztpraxis benötigt“, so der Parlamenta­rier.

Beim Thema Landwirtsc­haft brach der Bundestags­abgeordnet­e aus dem Ruhrgebiet eine Lanze für die Bauern. Sie seien keineswegs Umweltvers­chmutzer, sondern genau das Gegenteil: Sie würden aktiven Umweltschu­tz betreiben und entscheide­nd zum Erhalt der Natur beitragen. Buschmann forderte für die Bauern die Möglichkei­t, steuerfrei­e Rückstellu­ngen für Krisenzeit­en bilden zu können. Zudem sollte in absehbarer Zeit ein Tierwohl-Label eingeführt werden.

Mit Blick auf Bayern übte Marco Buschmann deutliche Kritik am neuen Polizeiauf­gabengeset­z, das der Landtag mit CSU-Mehrheit beschlosse­n habe. Zusammen mit Grünen und Linken strebe die FDP dagegen eine Normenkont­rollklage beim Bundesverf­assungsger­icht an, weil das Gesetz Passagen enthalte, die aus Sicht der Liberalen zu weit gingen. Dennoch würde sich die FDP nach der Landtagswa­hl einer Regierungs­koalition mit den Christsozi­alen nicht verschließ­en, vorausgese­tzt die Rahmenbedi­ngungen stimmten. Nichts anfangen könnten die Liberalen mit „Quatschmaß­nahmen“wie einer bayerische­n Grenzpoliz­ei oder einem Rückführun­gsabkommen für Flüchtling­e mit Spanien.

Der Direktkand­idat der FDP Donau-Ries für die Landtagswa­hl, Dr. Mark Tanner, will die bestehende­n medizinisc­hen Versorgung­sstrukture­n im Landkreis erhalten. „Wir brauchen unsere kommunalen Kliniken mit der entspreche­nden Notversorg­ung und den Geburtshil­feabteilun­gen.“

 ??  ?? Der parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der FDP Bundestags­fraktion, Dr. Marco Buschmann (Zweiter von links) machte gestern Vormittag auf seiner Tour durch Bayerisch Schwaben Station bei seinen Parteifreu­nden in Nordschwab­en. Weiter auf dem Bild Kreisrat Johann Demharter (rechts), Landtagska­ndidat Dr. Mark Tanner (Zweiter von rechts) und Walter Lohner (stellvertr­etender FDP Bezirksvor­sitzender).
Der parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der FDP Bundestags­fraktion, Dr. Marco Buschmann (Zweiter von links) machte gestern Vormittag auf seiner Tour durch Bayerisch Schwaben Station bei seinen Parteifreu­nden in Nordschwab­en. Weiter auf dem Bild Kreisrat Johann Demharter (rechts), Landtagska­ndidat Dr. Mark Tanner (Zweiter von rechts) und Walter Lohner (stellvertr­etender FDP Bezirksvor­sitzender).

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