Hallenbad: Noch alles offen
Heute Abend wird im Klösterle über das Bad diskutiert. Wie die Fraktionen des Nördlinger Stadtrates zu dem Thema stehen
In Nördlingen findet heute eine Bürgerversammlung statt. Einziges Thema wird die Zukunft des Hallenbades sein. Was die Fraktionen sagen.
Nördlingen Jetzt ist die Meinung der Nördlinger gefragt: Heute Abend werden Oberbürgermeister Hermann Faul und Vertreter der Stadtverwaltung im Klösterle die aktuellen Planungen für das Hallenbad vorstellen. Wie berichtet, schlägt die Verwaltung vor, das bestehende Bad an der Gerhart-HauptmannStraße zu erweitern. Die Bürgerversammlung beginnt am heutigen Mittwoch um 19.30 Uhr. Die Fraktionen des Nördlinger Stadtrates sind gespannt, was die Besucher zu den derzeitigen Ideen sagen.
Die CSU hat sich in Sachen Hallenbad bislang noch nicht entschieden. Fraktionsvorsitzender Jörg Schwarzer sagt: „Wir wollen die Bürgerversammlung abwarten.“Danach gebe es noch ein Fraktionsführergespräch, erst dann wolle man sich festlegen. Und zwar auch auf einen Standort, so Schwarzer: „Es gibt da noch keine Tendenzen.“Nicht verhandelbar ist für die Christsozialen dagegen, dass das neue Hallenbad eine Sauna haben muss. Zudem solle es ein Bad sein, das Spaß mache und das sich die Stadt langfristig leisten könne, sagt der Fraktionsvorsitzende.
Auch die Stadtteilliste will auf jeden Fall eine Sauna, wie Fraktionsvorsitzender Thomas Mittring betont. Das neue Hallenbad solle auf dem Stand der Zeit sein – kein Spaßbad, aber ein Bürgerbad. Jeder der diskutierten Standorte habe Vorund Nachteile. Mittring selbst glaubt, dass der an der GerhartHauptmann-Straße gerade für die Schulen besser sei – die Kinder sind schlicht schnell dort. Doch die Fraktion habe sich noch nicht entschieden. Zum einen waren einige Mitglieder zuletzt noch im Urlaub, zum anderen wolle man die Meinung der Nördlinger auf der Bürgerversammlung hören.
PWG-Fraktionsvorsitzender Helmut Beyschlag kritisiert beim Thema Hallenbad, dass es eine „gewisse Vorfestlegung“der Verwal- tung gebe – andere Varianten seien schlechter bewertet worden, meint er. Der Standort Marienhöhe dürfte kein Thema sein, sagt Beyschlag. Zum einen, weil man die schöne Liegewiese nicht zerstören dürfe, zum anderen, weil man sich kein Kombibad leisten könne – also sowohl Frei- als auch Hallenbad nicht gleichzeitig betrieben werden könnten. Eine Sauna in einer ordentlichen Dimension brauche es auf jeden Fall, zudem einen ausreichenden Bereich für Kinder und Familien. Und wer mit der doppelten Besucherzahl rechne, der müsse das auch bei der Wasserfläche berücksichtigen.
Die Fraktion Grüne/Frauenliste ärgert, dass „bei Weitem noch nicht alle Ideen“vorliegen würden. Sie listet in einem Schreiben zahlreiche Themen auf, die vor einer Entschei- dung nach untersucht werden müssten, beispielsweise die Vermeidung einer „langjährigen Schließung des Bades während der Bauzeit“. Zudem müsste untersucht werden, was für Kinder und Jugendliche attraktiv sei, ob Senioren tatsächlich ein kleines Lernschwimmbecken mit erhöhten Temperaturen nutzen würden. Die Möglichkeit längerer Öffnungszeiten müsse ein wesentliches Kriterium für die Gestaltung der Beckenlandschaft sein, schreiben die Grünen weiter.
Die SPD befürwortet den Standort an der Gerhart-HauptmannStraße, sagt Fraktionsvorsitzende Rita Ortler. Ob es dort einen Anbau oder einen Neubau geben soll? Ortler meint, dass bislang nur Kostenschätzungen vorliegen würden, keine Berechnungen. Und mit solchen Schätzungen habe man in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht: „Wir warten die Ergebnisse der Bürgerversammlung ab. Vielleicht gibt es da noch einen neuen super Vorschlag.“
Noch liegen nicht alle Ideen vor