Deutlich mehr Wohnungen genehmigt
Die IG Bau beklagt aber zu wenig Personal in der Bauverwaltung
Landkreis Zwischen Januar und Juni ist im Landkreis Donau-Ries der Neubau von 358 Wohnungen genehmigt worden. Das sind 57,7 Prozent mehr als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres, wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) in einer Pressemitteilung berichtet. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf neueste Zahlen des Statistischen Bundesamts.
Investitionen von insgesamt 84,7 Millionen Euro planen demnach die Bauherren im Kreis, um aus den erteilten Genehmigungen neue Wohnungen zu machen. Die IG BAU Schwaben sieht jedoch Luft nach oben. „Viele Sozialwohnungen sind aus der Preisbindung gefallen – und jetzt mit deutlich höherer Miete auf dem Markt. Gegen den Schwund bei Sozialmietwohnungen und gegen den Mangel an bezahlbaren Wohnungen hilft nur eins: bauen, bauen, bauen“, sagt Bezirksvorsitzender Michael Jäger.
Erschwert werde das Bauen und Planen aber durch fehlendes Personal in den Bauämtern. Wie kürzlich von unserer Zeitung berichtet, gibt es unter anderem bei der Stadt Donauwörth, dem Landratsamt und der Gemeinde Kaisheim unbesetzte Stellen in dem Fachbereich.
Die Gewerkschaft verweist zudem auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wonach die Zahl der Beschäftigten in den kommunalen Baubehörden in Bayern zwischen 1995 und 2010 um 24 Prozent gesunken und zwischen 2011 und 2016 lediglich um fünf Prozent gestiegen sei. Engpässe bei der Planung und Genehmigung führten dazu, dass wichtige Bauprojekte verschleppt würden, heißt es von der IG Bau. Das betreffe auch die kommunale Infrastruktur – wie den Bau von Schulen, Straßen und Krankenhäusern.
Laut DIW geben Städte und Gemeinden im Schnitt 85 Prozent ihrer Investitionen für Bauten aus. Nach einer Umfrage des aktuellen KfWKommunalpanels rechnen nur 32 Prozent der Kämmerer damit, den Rückstand bei der Verkehrsinfrastruktur in den nächsten fünf Jahren abzubauen, trotz einer guten finanziellen Entwicklung in den meisten Kommunen. 68 Prozent erwarten, dass der Investitionsstau gleich bleibt oder anwächst.