Dampfloks waren nie verboten
„Zurück an den runden Tisch“: Trotz der Entfernung zu meinem Wohnort verfolge ich aufmerksam die Initiative der Anwohner gegen das Bayerische Eisenbahnmuseum Nördlingen (BEM). Ton und Aktion der Anrainer sind deutlich rauer geworden, wobei die Argumente teilweise gar nichts mehr mit der Sache zu tun haben. Repräsentanten des BEM und zugehöriger BayernBahn GmbH (BYB) werden in Leserbriefen als Märchenerzähler und Tatsachenverdreher angegangen.
Dazu haben die Agitatoren aber vielfach nicht ausreichend recherchiert. Es gab in Deutschland nie ein Gesetz, welches den Einsatz von Dampfloks verboten hat. Die DB unterwarf sich selbst des Bannes und verzichtete 1977 auf den Einsatz von Dampfloks. Diese Entscheidung fiel aufgrund von Fortschritt und Ökonomie. Für das Image setzte das Marketing zudem den Aspekt Umweltschutz mit ein. Auf den nichtbundeseigenen Gleisen waren Dampfloks weiter und ohne Einschränkung erlaubt. Als Anlieger kann man sich wohl zeitweilig vom Museumsbahnbetrieb gestört fühlen. Es ist aber unangebracht, sich übermäßig und unfair gegen eine touristisch wichtige Institution Nördlingens zu stellen.
Die öffentliche Hetze mittels Argumente aus dem Klimaschutz, falscher Behauptungen und zurückliegender Instrumentalisierung eines Kindes ist fehl am Platze. Wie kann sich ein der Allgemeinheit gegenüber verpflichteter Stadtrat mit seinen eigenen privaten Interessen gegen ein Unternehmen stellen, das der Stadt Nördlingen jährlich einen sechsstelligen Steuerbetrag einbringt? Er sollte besser dahingehend politisieren und agieren, dass keine zusätzlichen 500 Lkws pro Woche auf den Straßen unterwegs sind. Deren Menge an Fracht wird von der BYB befördert und erspart so Mensch und Umwelt Feinstaub eines zusätzlichen LkwVerkehrs, der mehr schadet als die Emission gelegentlich angeheizter Loks. Dampf sei Dank, kommt aus den Schornsteinen von Dampflokomotiven gar kein Feinstaub! Betriebsund volkswirtschaftlich ist das BEM ein Juwel für Nördlingen.
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