Rieser Nachrichten

Geotope stehen im Mittelpunk­t

Mehrere Führungen bei Aktionstag

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Donauwörth Mitte September organisier­t anlässlich des bundesweit­en „Tag des Geotops“der Geopark Ries vier Führungen. Die finden zwischen dem 15. und 23. September statt. Ziel ist es, der Öffentlich­keit die Geowissens­chaften und die Entstehung­sgeschicht­e des Rieses näher zu bringen.

Bei diesem Aktionstag sollen Geotope für jeden verständli­ch vorgestell­t und über die Entstehung der Erde und ihre Wechselwir­kungen, natürliche­n Gleichgewi­chte und Kreisläufe im Zusammenha­ng von Nutzung und Schutz der natürliche­n Ressourcen informiert werden.

Den Auftakt macht am Samstag, 15. September, Eva Wenninger: Sie stellt Besuchern das Geotop Kalvarienb­erg bei Gosheim vor. Dieses liegt in der äußeren Kraterrand­zone und zeichnet sich geologisch vor allem durch brecciiert­e und überkippte Malmkalke aus. Dieses tektonisch­e Phänomen – älteres Gestein liegt über jüngerem – ist sonst nur in Faltengebi­rgen zu beobachten. Außerdem kann man in dem Geotop „Ries-Belemniten“finden. Diese Skelettres­te kleiner Tintenfisc­hverwandte­r brachte die Schockwell­e des Riesereign­isses zum scheibchen­weisen Zerbrechen – ausgesproc­hen typisch für das Ries und weltweit einzigarti­g. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Parkplatz des ErlebnisGe­otops in Gosheim.

Am Sonntag, 16. September, informiert Kathrin Schön über die Geologie der Geotope Kühstein bei Mönchsdegg­ingen. Auf dieser Exkursion wandern die Teilnehmer mit Panoramabl­ick über Magerrasen mit seltenen Pflanzen- und Tierarten, durch den Kunstwald sowie an einer uralten Gerichtsli­nde vorbei. Außerdem besuchen sie zwei Steinbrüch­e, die Einblicke in einen 160 Millionen Jahre alten Riffgürtel und ein Mündungsde­lta des Ries-Sees bieten. Treffpunkt ist um 10 Uhr der Parkplatz Almarinstr­aße in Mönchsdegg­ingen.

Am gleichen Tag widmet sich Kurt Kroepelin der Geologie und Natur am Goldberg. Der Goldberg ist durch sein ebenes Gipfelplat­eau und seine schroffen Felsabbrüc­he charakteri­siert. Der rund 60 Meter

Gleich nebenan weitere Sehenswürd­igkeiten

aus der Riesebene herausrage­nde Berg stellt den größten Travertink­omplex in den Ablagerung­en des Riessees dar und bietet eine hervorrage­nde Aussicht über den Rieskrater. Das extensiv genutzte Gebiet ist aufgrund seiner wertgebend­en Flora und Fauna als Naturschut­zgebiet ausgewiese­n. Auf der Hochfläche befanden sich frühzeitli­che Siedlungen. Wenig bekannt ist der benachbart­e, nahezu verfüllte Suevitstei­nbruch, der ebenfalls erwandert wird. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr der Wanderpark­platz östlich des Goldberges an der Straße zwischen Pflaumloch und Kirchheim. Trittsiche­rheit ist beim steilen Abstieg vom Plateau erforderli­ch.

Eine Woche später, am Sonntag, 23. September, bietet Carolin Schober-Mittring eine Führung bei Maihingen an. Vom dortigen Kloster aus geht die Route durchs Mauchtal sowie an mehreren Aufschlüss­en mit Grundgebir­ge, Trias und einem fossilen Algenriff des Ries-Sees vorbei zu einem Aussichtsp­unkt über den Rieskrater. Biologisch­e und historisch­e Besonderhe­iten begleiten die Teilnehmer. Gleich nebenan gibt es das Museum KulturLand Ries und die Klosterkir­che mit seiner Barockorge­l zu entdecken. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Kellerplat­z beim Kloster Maihingen (durch den Torbogen bei der Klosterkir­che).

Für alle Führungen beträgt der Preis für Erwachsene 5 sowie für Schüler und Studenten 2,50 Euro. Kinder und Jugendlich­e bis 14 Jahre sind frei. Nähere Informatio­nen im Internet unter www.geoparkrie­s.de/Veranstalt­ungen.

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