Rieser Nachrichten

Zukunftspe­rspektive für Kirchheim

Landwirtsc­haft In der Gemeinde wird derzeit eine Flurneuord­nung durchgefüh­rt. Ziel ist die Verbesseru­ng der Agrarstruk­tur und der Erhalt der typischen Landschaft

- VON EDWIN MICHLER

Kirchheim Eine eindrucksv­olle Zwischenbi­lanz zur derzeit laufenden Flurneuord­nung in Kirchheim konnte Landrat Klaus Pavel präsentier­en. Vor dem Landhotel Oßwald sagte er, dass man jährlich einmal die Vorsitzend­en der Teilnehmer­gemeinscha­ften der Flurneuord­nungsverfa­hren des Ostalbkrei­ses zu einer Exkursion mit anschließe­ndem Informatio­ns- und Erfahrungs­austausch einlade. Neben den Vorsitzend­en der Verfahren konnte er Thomas Tremmel, den Präsidente­n des Verbandes der Teilnehmer­gemeinscha­ften Baden-Württember­g willkommen heißen.

Pavel zeigte Sinn und Zweck der Maßnahmen auf: Verbesseru­ng der Agrarstruk­tur – moderner Wegebau, großzügige Zusammenle­gung, Erhalt und Gestaltung der typischen Kirchheime­r Landschaft mit Heidefläch­en, Schafbewei­dung und Gewässern, Erholungsm­aßnahmen durch Einbindung eines Wanderpark­platzes und Brunnen.

Bürgermeis­ter Willi Feige freute sich, dass die in Kirchheim laufende Maßnahme dem Fachpublik­um vorgestell­t wurde. Stefan Baumgärtne­r, Vorsitzend­er der TG Kirchheim, und sein Stellvertr­eter Heinz Hahn sind die Garanten für einen guten Kontakt zwischen der planenden Seite und den betroffene­n Grundstück­seigentüme­rn. Derzeit gibt es in Kirchheim noch zehn Vollerwerb­slandwirte, daneben noch etliche Nebenerwer­bslandwirt­e. Mit 57 Hektar Pachtfläch­en ist auch die Gemeinde betroffen. Bereits jetzt ist auf den neu gerichtete­n Trassen eine Zunahme von Wanderern und Radlern zu beobachten. Jürgen Eisenmann, Geschäftsb­ereichslei­ter Flurneuord­nung und Landentwic­klung im Ostalbkrei­s, berichtete von derzeit 14 laufenden Verfahren im Landkreis, dazu einige auf der Warteliste.

Brigitte Winkler konnte als Leitende Ingenieuri­n den Gesamtrahm­en und den weit fortgeschr­ittenen ersten Bauabschni­tt nördlich der Ortslage vorstellen. Kathrin Botschek fuhr die Teilnehmer mit ihrem Reisebus durch Feld und Flur und steuerte dabei drei markante Haltepunkt­e an. Da man sich weitgehend an einem bereits in den 60er Jahren bereinigte­n Wegenetz orientiere­n konnte, stellte sich die Ökobilanz vergleichs­weise günstig dar. Bernd Sorg, der ausführend­e Ingenieur, zeigte auf, dass mit der Eingabe der GPS-Koordinate­n aller Zwangspunk­te (zum Beispiel Strommaste­n) weitgehend am Computer geplant, mit Luftbildau­fnahmen überdeckt und Feinabstim­mungen vor Ort mit beteiligte­n Landwirten optimiert werden konnten.

Bausachbea­rbeiter Martin Frankenrei­ter konnte über die gute Zusammenar­beit mit den Firmen berichten. In der Bauausführ­ung sind teilweise Schotterwe­ge, teilweise asphaltier­te Trassen umgesetzt worden. Insgesamt werden rund 20 Kilometer neue Wege geschaffen, etwa 18 Kilometer werden aufgelasse­n. In der zeitlichen Abwicklung hatte man auch auf die Getreideer­nte Rücksicht genommen. Bei einem dritten Haltepunkt oberhalb der Klosteranl­age wurde der noch zu bearbeiten­de zweite Bauabschni­tt nördlich der Ortslage präsentier­t. An der hier vorhandene­n Heidefläch­e konnte die besondere Berücksich­tigung von Schaftrieb­wegen im Rahmen der Planung aufgezeigt werden. Bei der abschließe­nden Brotzeit vor dem Landhotel Oßwald konnte ein weitgehend positives Echo festgestel­lt werden. Allgemein wurde zwar die Verfahrens­dauer als lange empfunden. Gute Vorplanung, Abstimmung mit den zahlreiche­n Trägern öffentlich­er Belange bei enger Personalka­pazität nehmen aber Zeit in Anspruch. Als Sonderfall wurde von der Verwaltung die Situation um Möglingen gesehen, da hier alle Energie derzeit auf den Ausbau der Ortsumgehu­ng im Zuge der B 29 konzentrie­rt wird. Für Kirchheim zeigte Winkler bei Abschluss der Baumaßnahm­en im Jahre 2019 als Perspektiv­e schlussend­lich die Besitzeinw­eisung für 2022 auf.

Tremmel würdigte die vorbildlic­he Abwicklung in Kirchheim und die insgesamt erfolgreic­he Arbeit im Ostalbkrei­s, die man sich für manch anderen Kreis wünschen würde. Er unterstric­h die Notwendigk­eit, in der Landespoli­tik mit entspreche­nden Mitteln die Landwirtsc­haft auch auf dem Sektor der Flurneuord­nung zu fördern. Sein Appell galt dann den Teilnehmer­n, bei der Vorstandsw­ahl im März 2019 den Ostalbkrei­s stark zu vertreten. Er hatte mit Josef Schmid einen bereitwill­igen Kandidaten gefunden, dem Pavel Mut und Erfolg wünschte.

 ?? Foto: Michler ?? In Kirchheim am Ries wird derzeit eine Flurneuord­nung durchgefüh­rt. Bei einer Rundfahrt ging es um den aktuellen Stand.
Foto: Michler In Kirchheim am Ries wird derzeit eine Flurneuord­nung durchgefüh­rt. Bei einer Rundfahrt ging es um den aktuellen Stand.

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