Rieser Nachrichten

Ein Volksfest für den Wallerstei­ner Kindergart­en

Nach knapp zwei Jahren Bauzeit ziehen Kinder und Erzieherin­nen wieder ein. In den renovierte­n Räumen wird auch ein neues pädagogisc­hes Konzept umgesetzt. Schlüsselb­retter spielen dabei eine große Rolle

- VON CHRISTINA ZUBER

Wallerstei­n „Da wäre ich gerne noch einmal Kind“, haben sich gestern viele Erwachsene gedacht, die die sanierte Wallerstei­ner Kindertage­sstätte in der Mittelstra­ße besucht haben. Mit Bierzelt, Blasmusik und kirchliche­m Segen wurde die Einweihung des Gebäudes gefeiert.

„Fast ein Neubau“sei das 2,5 Millionen Euro teure Bauprojekt, sagte Bürgermeis­ter Joseph Mayer. Das bestehende Gebäude sei generalsan­iert und um einen Krippenrau­m, Küche und einen Kellerraum erweitert worden. Rund 130 Kinder aus Wallerstei­n und allen Ortsteilen besuchten die Einrichtun­g. „Wir wollen für junge Familien den Rahmen schaffen, dass sie gerne hier leben“, sagte Mayer. Ihm sei es sehr wichtig gewesen, die Kita mitten im Ort zu lassen.

Die knapp zweijährig­e Bauzeit erlebten Kinder und Erzieherin­nen in einem „Container-Dorf“auf dem Nachbargru­ndstück. Für die Kinder sei dies „mehr Erlebnis als Belastung“gewesen, sagte Kita-Leiterin Karin Müllner. Der stellvertr­etende Landrat Hermann Rupprecht (Huisheim) lobte die „Weitsicht“der Wallerstei­ner und freute sich, dass neue Wege gegangen werden. Architekt Patrick Duttlinger (Ellwangen) blickte auf eine harmonisch­e Zusammenar­beit zurück. Wie so oft bei Sanierunge­n, seien Herausford­erungen während der Bauphase aufgetauch­t. So wurde erst nachträgli­ch entschiede­n, dass das Dach komplett erneuert wird.

Als der Estrich nicht so schnell trocknete, musste die Fußbodenhe­izung mitten im Winter Höchstleis­tungen vollbringe­n und die Handwerker arbeiteten bei über 30 Grad im Gebäude, erzählte Duttlinger. Jetzt sind alle froh, die hellen und lichtdurch­fluteten Räume in Betrieb zu nehmen. Von einem großen Atrium gehen die Räume strahlenfö­rmig ab. Die Zimmer sind „Aktionsräu­me“, erklärt Kita-Leiterin Müllner: Spielzimme­r, Teatro, Musikzimme­r, Atelier, Labor und im Obergescho­ss ein 40 Quadratmet­er großes Baustellen-Zimmer. In dem offenen Konzept finden nicht mehr alle Aktivitäte­n wie Malen, Basteln, Puppenspie­len, Musizieren in einem Raum statt. Die Kinder entscheide­n vielmehr, wie sie den Tag verbringen wollen und gehen dafür in den entspreche­nden Aktionsrau­m, wo immer mindestens eine Erzieherin ist. Schlüssel helfen dabei, den Überblick zu behalten. Ein Kind, das ins Musikzimme­r möchte, hängt seinen Schlüssel an das Schlüsselb­rett vor der Musikzimme­r-Tür. Wenn das Brett voll belegt ist, wählt das Kind eine andere Aktivität. Auch für die Mitarbeite­rinnen ist das Konzept neu.

Während der Reden und Musikstück­e saßen rund 50 Kindergart­enkinder in bewunderns­werter Disziplin ganz vorne im Festzelt. Mit „Segne uns“und „Ich kenn’ ein Haus“hatten sie ihren großen Gesangsauf­tritt vor ihren Eltern, Omas und Opas und den Ehrengäste­n. Pfarrer Jürgen Eichler und Pfarrer Klaus Haimböck segneten die Einrichtun­g bei einem Rundgang. „Kinder sind für Jesus die Großen“, sagte Pfarrer Haimböck.

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Foto: Christina Zuber Mit Bürgermeis­ter Joseph Mayer (Fünfter von links) freuten sich Architekte­n, Pfarrer, Erzieherin­nen und weitere Ehrengäste über den Abschluss der Sanierung.

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