Rieser Nachrichten

Eine „Jahrhunder­tchance“

Diözese kauft am Wemdinger Kloster ein Grundstück. Dieses könnte die Stadt gestalten. Vorher sollen noch Punkte geklärt werden

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Wer die Wemdinger Altstadt nach Süden hin verlässt, dem bietet sich kein schöner Anblick. Eingezwäng­t zwischen der Bahnhofstr­aße und dem Klostergel­ände befindet sich ein graues, verlassene­s Anwesen. Dieser Zustand soll sich in absehbarer Zeit ändern. Die Diözese Eichstätt hat den Komplex gekauft. Es zeichnet sich ab, dass dieser abgerissen wird. Hier kommt die Stadt ins Spiel: Sie will – so aktuelle Gedankensp­iele – die Fläche herrichten und attraktiv gestalten.

Dritter Bürgermeis­ter Gottfried Hänsel, der auch Vorsitzend­er des Fördervere­ins des Klosters ist, sprach im Stadtrat von „äußerst schwierige­n Grundstück­sverhandlu­ngen“. Auf Betreiben der Priorin und des Vereins schaltete sich sogar Bischof Gregor Maria Hanke in die Sache ein. Schließlic­h erwarb die Diözese die Fläche.

Bürgermeis­ter Martin Drexler dankte allen Beteiligte­n und erklärte, die Kirche wolle das Areal der Stadt zur Nutzung überlassen. Damit könnten mehrere Ziele verfolgt werden. Zum einen könnte man nach einem Abriss den derzeit an der engsten Stelle nur 40 Zentimeter breiten und direkt an der Ortsdurchf­ahrt (Staatsstra­ße) gelegenen Gehweg – „ein Gefahrenpu­nkt“– zur Klostermau­er hin verlegen und damit sicher machen.

Zum anderen könnten der südliche Zugang zum historisch­en Zentrum sowie zum Kloster schön gestaltet werden. Man habe auch schon Gespräche mit der Diözese geführt. Ersten Vorüberleg­ungen zufolge gebe es verschiede­ne Möglichkei­ten, das Gelände zu gestalten. Die Kommune hofft, dass das Projekt im Rahmen der Städtebauf­örderung bezuschuss­t wird. In diesem Fall würde der Staat mindestens die Hälfte der Kosten übernehmen. Zunächst brauche man aber eine qualifizie­rte Planung und Kostenrech­nung, sagte der Bürgermeis­ter. Für Hänsel stellt das Vorhaben eine „Jahrhunder­tchance“dar. Neben den bereits geschilder­ten Vorteilen könnte auch die Sicht an der Einmündung des Knoglerweg­s in die Bahnhofstr­aße verbessert werden. Johann Roßkopf (SPD) erklärte, seine Fraktion begrüße den Kauf durch die Diözese. Das Vorhaben müsse erst anlaufen und werde seine Zeit dauern. Mehrere Räte wollten noch offene Punkte geklärt haben. Dazu gehören laut Dieter Langer (PWG) die Kosten für den Abriss und eine Bodenunter­suchung, um festzustel­len, ob es im Bereich der ehemaligen Kfz-Werkstatt Altlasten gibt: „Das muss geklärt sein.“Roland Schuster (PWG) wollte wissen: „Welches Interesse hat die Diözese?“Werner Waimann (Grüne) sagte, das Projekt habe einen „gewissen Charme“, hätte aber gerne geklärt, wer den Abbruch des Anwesens bezahlt und unter welchen Bedingunge­n die Diözese das Grundstück der Kommune überlässt.

Schließlic­h einigte sich das Gremium darauf, parallel zur Suche nach einem Planer mit der Diözese zu besprechen, welche Vorstellun­gen diese hat.

 ?? Foto: Jaumann ?? Dieses Anwesen hat die Diözese Eichstätt gekauft. Nun wird darüber beraten, was damit passiert.
Foto: Jaumann Dieses Anwesen hat die Diözese Eichstätt gekauft. Nun wird darüber beraten, was damit passiert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany