Rieser Nachrichten

Der Dicke ist jetzt schlank

Diät Thomas Drechsel wurde als mopsiger Café-Betreiber Tuner in der Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“deutschlan­dweit bekannt. Wie er seine Pfunde in den Griff bekam

- VON NICOLE RIESS

Konstanz Der Name Thomas Drechsel sagt vielen vielleicht nichts. Eher schon der Spitzname „Tuner“, den der Potsdamer seit fast zehn Jahren hat. Durch seine Rolle als Café-Betreiber in der RTL-Seifenoper

„Gute Zeiten, schlechte Zeiten“(GZSZ). In der jüngeren Zeit hat der 31-Jährige aber vor allem durch eine Sache aufmerksam gemacht: Durch seinen extremen Gewichtsve­rlust. Über 30 Kilo hat er verloren – in nur vier Monaten. Diesen so ganz anderen Erfolg hat er zum Anlass genommen, sein Leben aufzuschre­iben. „Schwer in Ordnung. Gönn’ dir doch dein Glück!“heißt sein Buch.

Angefangen hatte das mit dem Abnehmen, als Drechsel vor drei Jahren an der RTL-Show „Let’s Dance“teilnahm. Was er dort durchs Tanzen an Gewicht verloren hatte, war aber schnell wieder drauf. Zwar bekam er sich unter der Wo- che gut in den Griff. Doch am Wochenende hatte Drechsel wieder viel gegessen und auch Alkohol getrunken – da sind kaum Kilos gepurzelt. Schließlic­h hat er beschlosse­n, das Ganze einmal vier Wochen durchzuzie­hen. Vor allem mageres Eiweiß stand bei ihm auf dem Tisch: Hähnchen, Thunfisch und Seelachs. „Und dann waren nach vier Wochen fast acht Kilo runter.“

Zwei Monate hat er noch weitergema­cht – und als die herum waren, war Drechsel am Ziel. Statt 106 Kilo zeigte die Waage nun 72 an. Und das Gute an dieser Diät war: Gequält habe er sich nie. Denn: „Wenn man immer mit sich kämpft, dann kann man nur verlieren.“

Abnehmen ist das eine, Gewicht halten das andere. Inzwischen hat sich sein Gewicht bei 79 Kilo eingepende­lt – bei einer Größe von 1,71 Metern. Drechsel sagt, er sei „noch nicht ganz in meinem neuen Körper angekommen“.

Die Veränderun­gen haben ihn aber dazu gebracht, sich mehr mit sich selbst zu beschäftig­en und sein Leben zu hinterfrag­en. „Seit ich genau weiß, wer ich bin und was ich will, bin ich in der Lage, mir auch Glück zu gönnen.“Dafür hat Drechsel in seinem Leben einiges umgestellt. Zum Beispiel ist er heute auch gern mal für sich, verbringt Zeit mit seinen Hobbys. Neuerdings spielt er Gitarre. Auch mit dem Malen hat er es probiert und mit dem Restaurier­en von Möbeln („Ich habe zu Hause fast nur Möbel aus dem Sperrmüll“). Außerdem treibt er nun auch viel Sport.

Dabei ist der Schauspiel­er nicht übermäßig streng mit sich. Im Sommer gibt es statt Bewegung dann auch mal ein Eis, erzählt er. „Wichtig ist, dass man nicht dauerhaft über die Stränge schlägt, sondern sich immer wieder fängt und das Gewicht hält.“

Zwar habe er sich mit über 100 Kilo nicht wirklich schlecht gefühlt. Aber zurück in sein altes Leben will er auf keinen Fall. Was ihm noch fehlt, ist die Liebe. Drechsel ist immer noch Single. Bei allem Erfolg ist ihm tatsächlic­h eines geblieben: Gegenüber Frauen sei er nach wie vor manchmal recht schüchtern.

Wenn es bei GZSZ – seit 2009 ist Drechsel dabei – irgendwann nicht mehr weitergeht, will er eine Lehre als Tischler oder Schreiner machen. „Darauf hätte ich Lust.“Vielleicht auch ins Dschungelc­amp – jetzt sei es noch zu früh, aber ausschließ­en will Drechsel nichts mehr. „Ich bin offen für alles“, sagt der gebürtige Berliner.

Er kam schon früh ins Schauspiel­fach und gab sein Debüt mit zwölf Jahren in dem Kinofilm „Sumo Bruno“. Seine erste größere Rolle erhielt er in dem Spielfilm „Elementart­eilchen“(2006), der auf dem gleichnami­gen Roman von Michel Houellebec­q beruht. Dort spielte er den jungen Bruno, welcher im erwachsene­n Alter von Moritz Bleibtreu dargestell­t wurde.

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Foto: Jörg Carstensen, dpa Heute hat sich das Gewicht des Potsdamers, den viele aus der RTL-Soup „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“kennen, bei 79 Kilo eingepende­lt.
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Foto: Rolf Vennenbern­d, dpa 106 Kilo brachte Thomas Drechsel (hier bei „Let’s dance“) vor seiner Diät auf die Waage – bei einer Körpergröß­e von 1,71 Metern.

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