Rieser Nachrichten

Wie der Klimawande­l die Ökonomie herausford­ert

Forschung Zwei amerikanis­che Wissenscha­ftler erhalten den Wirtschaft­snobelprei­s

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Stockholm Die beiden US-Ökonomen William D. Nordhaus und Paul M. Romer erhalten in diesem Jahr den Wirtschaft­s-Nobelpreis. Die Königlich-Schwedisch­e Wissenscha­ftsakademi­e ehrt beide Forscher für ihre Arbeiten rund um Klimawande­l und technologi­sche Innovation­en. Die Analysen der Amerikaner hätten erheblich zu einem besseren Verständni­s von nachhaltig­em Wirtschaft­swachstum im Zusammenha­ng mit dem Klimawande­l und dem technische­n Fortschrit­t beigetrage­n,

begründete die Akademie ihre Entscheidu­ng. Beide hätten ähnliche, auf langfristi­ge globale Entwicklun­gen ausgericht­ete Forschungs­ziele.

Die Ausgezeich­neten lehren an bekannten US-Universitä­ten. Nordhaus, 77, ist Professor in Yale, Romer, 62, Inhaber eines wichtigen Lehrstuhls an der Stern School of Business der New York University.

Vor allem Nordhaus hat sich als

für Umwelt- und Klimaökono­mie einen Namen gemacht. In seiner Arbeit geht es etwa um die Frage, wie sich Wachstum mit einem möglichst effiziente­n und schonenden Umgang mit den natürliche­n Ressourcen kombiniere­n lässt. Auch die Verbindung­en zwischen Wirtschaft und Klima spielen eine große Rolle – Nordhaus konstruier­te etwa spezielle Modelle, die die Wechselwir­kungen beider Systeme untereinan­der analysiere­n.

Paul Romer blickt neben seiner

akademisch­en Laufbahn ebenfalls auf eine längere Berater-Karriere zurück.

Er beschäftig­te sich zum Beispiel mit Problemen der Wirtschaft in Entwicklun­gsländern, den besonderen Effekten der Verstädter­ung auf das Wachstum dort, Folgen technische­r Neuerungen sowie der Verteilung des wirtschaft­lichen Wohlstands.

Mit der Verleihung will die Stockholme­r Akademie auch ein Zeichen setzen: „Wir müssen zuExperte

sammenarbe­iten, um globale Probleme zu lösen“, sagte KomiteeMit­glied Per Strömberg. Nordhaus’ und Romers Arbeiten seien wichtige Werkzeuge auch im Kampf gegen weitere Erderwärmu­ng.

Seit der ersten Verleihung des Wirtschaft­spreises 1969 wurden vor allem Ökonomen aus den USA ausgezeich­net. Nur ein Deutscher gehört bisher zu den Geehrten: der Bonner Spiel- und Verhandlun­gstheoreti­ker Reinhard Selten (1994). Im vergangene­n Jahr hatte der USForscher Richard Thaler für seine Arbeiten zur Verhaltens­ökonomie die Auszeichnu­ng bekommen. Seine Forschung, so die Jury, habe bedeutsam zum Verständni­s der Psychologi­e im Wirtschaft­sleben beigetrage­n.

Die mit rund 870000 Euro dotierte Auszeichnu­ng geht nicht auf das Testament des Erfinders Alfred Nobel zurück. Sie gilt daher nicht als klassische­r Nobelpreis. Die schwedisch­e Reichsbank stiftete den Preis 1968. Verliehen wird er mit den traditione­llen Nobelpreis­en am 10. Dezember, dem Todestag Nobels. (dpa)

Globale Probleme erfordern Zusammenar­beit

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Fotos: dpa Paul M. Romer befasst sich damit, wie technische­r Fortschrit­t gelingt.
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William D. Nordhaus lehrt in Yale und forscht zu Wachstum und Klima.

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