Rieser Nachrichten

Ohne jede Energie

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EVON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de nergiewend­e – war da mal was? Jede Menge war! Nach der Reaktorkat­astrophe im japanische­n Atomkraftw­erk Fukushima im März 2011 setzte in Deutschlan­d auch bei den traditione­ll atomkraftf­reundliche­n Unionspart­eien ein Umdenken ein. Es dauerte nicht lange und der Ausstieg aus der Atomkraft war beschlosse­ne Sache. Erste Kernkraftw­erke wurden relativ schnell abgeschalt­et. In Bayern sind mittlerwei­le nur noch Gundremmin­gen C (geplant bis 2021) und Isar 2 (geplant bis 2022) am Netz.

Es folgte eine erregte Debatte über Alternativ­en, Windräder, Stromtrass­en, Netzentgel­te und die Frage, wie die Energiewen­de sich umweltscho­nend, verbrauche­rfreundlic­h und wirtschaft­sverträgli­ch realisiere­n lasse. Diese Debatte brachte viele Ergebnisse, aber kein schlüssige­s Konzept, das alle widerstrei­tenden Interessen unter einen Hut gebracht hätte. Gleichzeit­ig formierte sich Protest gegen die „Verspargel­ung der Landschaft“durch Windräder und gegen angebliche „Monstertra­ssen“, die Windstrom aus dem Norden in den Süden transporti­eren sollten. Die Staatsregi­erung gab diesen Protesten nach und verabschie­dete sich klammheiml­ich von der Idee, Bayern zu einem Musterland für erneuerbar­e Energien und technologi­schen Fortschrit­t zu machen. Jede Energie war dahin. Und weil dann andere Themen wie die Flüchtling­skrise und internatio­nale Konflikte in den Vordergrun­d rückten, fiel das auch nicht mehr weiter auf.

DGB und Bund Naturschut­z haben jetzt – wohl nicht zufällig kurz vor der Landtagswa­hl – daran erinnert, dass es da ein entscheide­ndes, noch ungelöstes Zukunftspr­oblem gibt. Sie legen den Finger in eine Wunde und sie wollen, dass es wehtut. Das ist gut so. Totschweig­en löst keine Probleme.

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