Infotag an Maria Stern
Zwei Wege zum Erzieher
Nördlingen Die Fachakademie für Sozialpädagogik Maria Stern in Nördlingen bietet am Freitag, 12. Oktober, ab 14 Uhr einen Infotag an. Dabei können Interessierte mehr über die Erzieherausbildung erfahren. Die klassische Ausbildung umfasst das zweijährige Sozialpädagogische Seminar mit dem Abschluss als staatlich geprüfter Kinderpfleger, zwei Jahre Vollzeitschule und ein Jahr Berufspraktikum. Je nach Schulabschluss und beruflicher Qualifizierung sind bei einem Quereinstieg unterschiedliche Varianten einer Verkürzung möglich, so eine Pressemitteilung.
Zusätzlich bietet die Fachakademie für Abiturienten die Möglichkeit, am Modellversuch „Optiprax“teilzunehmen und die Ausbildung in drei Jahren zu meistern. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Erziehern ist sehr hoch, dieser alternative Ausbildungsweg ist der Versuch, neue Zielgruppen zu gewinnen. Die Fachakademie in Nördlingen bereitet, als eine der ersten in Bayern, inzwischen die erste Generation von „Optiprax“-Schülern auf die Abschlussprüfungen vor und hat bisher gute Erfahrungen gesammelt.
Die Abkürzung „Optiprax“steht für Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen. In Nördlingen sind diese Praxisphasen und die Schule miteinander verknüpft. Die Auszubildenden besuchen zwei Tage pro Woche die Fachakademie, drei Tage arbeiten sie in einer sozialpädagogischen Einrichtung, wie Kindergarten, Kinderkrippe, Hort, einer sonderpädagogischen Einrichtung oder einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe.
Die enge Verbindung von Schule und Arbeitsstelle ermöglicht es, Gelerntes direkt anzuwenden und so zu festigen. Die Studierenden werden in den drei Jahren in mindestens drei verschiedenen Arbeitsfeldern eingesetzt und absolvieren zusätzlich ein Schulpraktikum. Sie profitieren so von einer breit gefächerten Ausbildung, die es ihnen ermöglicht, nach dem Abschluss in verschiedenen Arbeitsfeldern tätig zu werden oder sich in einem AufbauStudium weiter zu qualifizieren.
Der Modellversuch „Optiprax“ist eine gute Alternative zur klassischen Erzieherausbildung, er bietet eine verkürzte Ausbildungsdauer für Abiturienten, eine enge Theorie-Praxis-Verzahnung und eine angemessene Vergütung. Die bisherige Ausbildung wird aber in ihrer Qualität und Vielfalt weiterhin sehr geschätzt und soll nicht ersetzt werden. Beide Varianten sollen auch in Zukunft parallel zueinander weiter bestehen. Durch die enge Zusammenarbeit können in Nördlingen alle Beteiligten von den gegenseitigen Erfahrungen profitieren. (pm)