Rieser Nachrichten

Der „Schwarze Hirsch“bleibt

Die Bar in der Löpsinger Straße sollte zunächst nur ein Pop-up sein. Betreiber müssen 13 000 Euro zahlen

- VON MARTINA BACHMANN

Nördlingen Der „Schwarze Hirsch“in der Löpsinger Straße bleibt geöffnet. Den Weg dafür hat der Bauausschu­ss des Nördlinger Stadtrates am Montagaben­d freigemach­t. Der „Schwarze Hirsch“hatte im März dieses Jahres eröffnet und sollte zunächst nur eine „Pop-up Bar“sein – also zu einem späteren Zeitpunkt wieder schließen. Jetzt haben sich Christoph Groß und seine Partnerin Joy Stone dafür entschiede­n, die Bar langfristi­g zu betreiben. Groß sagte im Gespräch mit unserer Zeitung: „Es macht total Spaß. Es wäre schade, wenn wir aufhören müssten.“

Wo sich jetzt die Bar befindet, war zuvor ein Ladengesch­äft. Das brauchte nur zwei Parkplätze vorzuweise­n, die Bar muss jedoch vier haben. Und damit fehlten Groß und Stone zwei Stellplätz­e. Die Idee, sie in einem Hof auf der gegenüberl­iegenden sei am Straßensei­te auszuweise­n, massiven Widerstand der Nachbarn gescheiter­t, berichtete Stadtbaume­ister Hans-georg Sigel in der Sitzung des Bauausschu­sses. Und so blieb nur noch die Möglichkei­t, die Stellplätz­e abzulösen. Sigel befürworte­te das, schließlic­h müsse man, sollte die Bar schließen, mit einem Leerstand rechnen. Und bislang habe der Ausschuss in anderen Fällen – Stichwort Fladen Piraten in der Drehergass­e – ebenfalls einer Ablösung zugestimmt.

Unter den Mitglieder­n des Bauausschu­sses gab es nur wenig Kritik an diesem Vorschlag. Csu-fraktionsv­orsitzende­r Jörg Schwarzer regte an, eine Verbindung­stür in den Innenhof zu schaffen – die Gäste der Bar nutzen die Toiletten des Restaurant­s Wengers Brettl im Stockwerk darüber. So müssten die Besucher nicht erst auf die Straße, man könne Lärm vermeiden, argumentie­rte Schwarzer.

Spd-fraktionsv­orsitzende Rita Ortler leitete bei diesem Tagesordnu­ngspunkt die Sitzung – Groß ist weitläufig mit Oberbürger­meister Hermann Faul verwandt. Sie meinte, früher habe es in der Löpsinger Straße mehrere Kneipen gegeben. Einzig Markus Hager (Stadtteill­iste) stimmte gegen den Beschlussv­orschlag der Verwaltung, wonach die Barbetreib­er die Parkplätze ablösen können. Die beiden hätten doch erst eine vorübergeh­ende Zulassung gewollt, da überrasche ihn der Vorstoß jetzt: „Das schaut schon eigenartig aus.“Sigel entgegnete: „Es war übergangsm­äßig gedacht, aber es ist so gut angelaufen.“Der „Schwarze Hirsch“trage zur Belebung der Altstadt bei.

13 000 Euro Ablöse müssen Groß und Stone an die Stadt zahlen. „Es gibt keinen Weg darum herum, in den sauren Apfel müssen wir jetzt beißen“, sagt Groß. Acht Jahre habe er im Ausland gelebt, vier davon in Frankreich, aber: „In Nördlingen ist es doch am schönsten.“

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Foto: Szilvia Izsó Belebt laut Stadtbaume­ister Hans-georg Sigel die Altstadt: der „Schwarze Hirsch“in der Löpsinger Straße.

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