Der „Schwarze Hirsch“bleibt
Die Bar in der Löpsinger Straße sollte zunächst nur ein Pop-up sein. Betreiber müssen 13 000 Euro zahlen
Nördlingen Der „Schwarze Hirsch“in der Löpsinger Straße bleibt geöffnet. Den Weg dafür hat der Bauausschuss des Nördlinger Stadtrates am Montagabend freigemacht. Der „Schwarze Hirsch“hatte im März dieses Jahres eröffnet und sollte zunächst nur eine „Pop-up Bar“sein – also zu einem späteren Zeitpunkt wieder schließen. Jetzt haben sich Christoph Groß und seine Partnerin Joy Stone dafür entschieden, die Bar langfristig zu betreiben. Groß sagte im Gespräch mit unserer Zeitung: „Es macht total Spaß. Es wäre schade, wenn wir aufhören müssten.“
Wo sich jetzt die Bar befindet, war zuvor ein Ladengeschäft. Das brauchte nur zwei Parkplätze vorzuweisen, die Bar muss jedoch vier haben. Und damit fehlten Groß und Stone zwei Stellplätze. Die Idee, sie in einem Hof auf der gegenüberliegenden sei am Straßenseite auszuweisen, massiven Widerstand der Nachbarn gescheitert, berichtete Stadtbaumeister Hans-georg Sigel in der Sitzung des Bauausschusses. Und so blieb nur noch die Möglichkeit, die Stellplätze abzulösen. Sigel befürwortete das, schließlich müsse man, sollte die Bar schließen, mit einem Leerstand rechnen. Und bislang habe der Ausschuss in anderen Fällen – Stichwort Fladen Piraten in der Drehergasse – ebenfalls einer Ablösung zugestimmt.
Unter den Mitgliedern des Bauausschusses gab es nur wenig Kritik an diesem Vorschlag. Csu-fraktionsvorsitzender Jörg Schwarzer regte an, eine Verbindungstür in den Innenhof zu schaffen – die Gäste der Bar nutzen die Toiletten des Restaurants Wengers Brettl im Stockwerk darüber. So müssten die Besucher nicht erst auf die Straße, man könne Lärm vermeiden, argumentierte Schwarzer.
Spd-fraktionsvorsitzende Rita Ortler leitete bei diesem Tagesordnungspunkt die Sitzung – Groß ist weitläufig mit Oberbürgermeister Hermann Faul verwandt. Sie meinte, früher habe es in der Löpsinger Straße mehrere Kneipen gegeben. Einzig Markus Hager (Stadtteilliste) stimmte gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung, wonach die Barbetreiber die Parkplätze ablösen können. Die beiden hätten doch erst eine vorübergehende Zulassung gewollt, da überrasche ihn der Vorstoß jetzt: „Das schaut schon eigenartig aus.“Sigel entgegnete: „Es war übergangsmäßig gedacht, aber es ist so gut angelaufen.“Der „Schwarze Hirsch“trage zur Belebung der Altstadt bei.
13 000 Euro Ablöse müssen Groß und Stone an die Stadt zahlen. „Es gibt keinen Weg darum herum, in den sauren Apfel müssen wir jetzt beißen“, sagt Groß. Acht Jahre habe er im Ausland gelebt, vier davon in Frankreich, aber: „In Nördlingen ist es doch am schönsten.“